GR- Sitzung am 17.11.2009,TOP 10 Schulentwicklungsplan: Stellungnahme Karl-Heinz Jooß
Bedingt durch die nicht befriedigende Schulpolitik und die Einführung der neuen Werkrealschule sah sich die Stadt Karlsruhe gezwungen zu handeln. Obwohl die Fünf- Jahresfrist zum Weiterbestehen der Hauptschulen noch nicht erreicht ist, war bei rapide sinkenden Schülerzahlen dringend Handlungsbedarf angesagt. Die Firma GUS wurde beauftragt zu ermitteln, wie sich die Schülerzahlen entwickelt haben und welche Bezirke sich daraus ergeben – ohne auf die Konzepte der einzelnen Schulen in der Kürze der Zeit eingehen zu können. Besonders bedauerlich ist es, dass fünf Schulen auslaufen müssen (Schülerzahl 5. Klasse 0-10 Schüler) Grötzingen 0, Grünwinkel 6, Daxlanden 8, Knielingen 9 , Rüppurr 10.
Sozial verträglich Auslaufen heißt keine neue 5. Klasse mehr, aber alle Schüler können an ihrer Schule ihren Abschluss machen, vorausgesetzt sie halten ihrer Schule vor Ort die Treue und wechseln nicht an eine andere Schule. Die Drais GHS und die Adam Remmele GHS bleiben mit ihren 89 bzw. 101 Schülern erhalten, wobei die Adam Remmele Schule nach dem Auslaufen in Grünwinkel und Daxlanden später als neue Werkrealschule beantragt werden kann. Alle anderen bilden die sogenannte neue Werkrealschule. Dabei ist es uns ganz wichtig, dass in den angebundenen Hauptschulen die Klassen 5-7 mit ihren gewohnten Lehrkräften weitergeführt werden können.
Für uns ist es besonders traurig diesen Schritt zu gehen, obwohl alle Hauptschulen durch großes Engagement der Lehrer hervorragende Profile und Konzepte zum Wohle ihrer Schüler entwickelt und umgesetzt haben. Die zurückgehenden Schülerzahlen lassen uns jedoch keine Wahl.
Wir hoffen und wünschen, dass diese gute Konzepte der Schulen und das Engagement der Lehrkräfte auch im Miteinander in den neuen Verbünden für unsere Schüler zum Tragen kommen.
Die neue Werkrealschule ist leider nur ein Tippelschritt nach vorne oder besser gesagt: neuer Wein in alten Schläuchen. Wir hätten uns einen großen Schritt nach vorne gewünscht:
1. Längeres gemeinsames Lernen bis Klasse 6, aber keine Einheits- oder Gesamtschule, die übrigens in Deutschland von der Bevölkerung zu 2/3 abgelehnt wird.
2. Zusammenlegen von Haupt + Realschule - wie mit Erfolg in Sachsen praktiziert und jetzt auch in Rheinland Pfalz mit der ‚Realschule plus‘.
Jetzt wäre durch den Wechsel des Ministerpräsidenten in Stuttgart die Chance gegeben, solch einen großen Schritt zu wagen und über den eigenen Schatten zu springen.
Mittwoch, 18. November 2009
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