Mittwoch, 30. Juni 2010

Rita Fromm: karlsruhe-entdecken.de


Köpfe der Region: Rita Fromm
Stadträtin, Autorin

Geboren 1944 in Westpreußen, aufgewachsen in Westberlin, lebt Rita Fromm seit 1976 mit ihrem Ehemann in Karlsruhe und arbeitet als freiberufliche Dozentin der Erwachsenenbildung und Autorin mit den Schwerpunkten Frauengeschichte und Gesellschaftspolitik. Für den Wahlkreis Karlsruhe war sie von 1980 -1983 Mitglied des Deutschen Bundestages, seit 1989 Stadträtin und seit 2008 Vorsitzende FDP-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat. Sie vertritt die Fraktion im Haupt-, Planungs- sowie Kulturausschuss und den themenorientierten Untergremien.

Außerdem ist sie Mitglied im Verwaltungsrat des Badischen Staatstheaters sowie im Aufsichtsrat der Kasig, die für die Planung, den Bau, die finanzielle Abwicklung der Kombi-Lösung und den späteren Betrieb der Schieneninfrastruktur zuständig ist.
Woran arbeiten Sie gerade?

Als Stadträtin an Vorbereitungen zur Haushaltskonsolidierung für den Doppelhaushalt 2011/2012.

Als ehrenamtliche Vorsitzende der Liberalen Frauen Mittelbaden bereite ich mit meinen Vorstandskolleginnen unser 10jähriges Jubiläum "10 Jahre für die Freiheit unterwegs" am 23. Juli vor.

Als Autorin wartet die Weiterarbeit einer szenischen Collage über unangepasste Frauen – "Die Freiheit nehm` ich mir!" - sowie eine literatisch-musikalische Collage, die die weniger bekannte Seite des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss im Oktober 2010 in Szene bringt.
Wie kamen Sie zur Politik?

Über die Studentenunruhen 1968 und die neue Frauenbewegung Anfang der 1970er Jahre. Seither ist der Slogan der neuen Frauenbewegung "Das Private ist politisch" auch kennzeichnend für meinen Lebenslauf.
Mich beeindruckte der Liberale Ralf Dahrendorf, der mit Rudi Dutschke öffentlich dessen Forderungen nach gesellschaftlichen Veränderungen diskutierte. Durch die "Freiburger Thesen" der FDP zur Gesellschaftspolitik (1971) und der programmatischen Neuausrichtung der Partei schloss ich mich - zunächst als Gast - dem Emanzipations-Arbeitskreis der Berliner FDP an und wurde nach unserem Wohnortwechsel 1977 Mitglied der Partei in Karlsruhe.
Wie motivieren Sie sich, wenn Sie gar keine Lust zur Arbeit haben?

Auch wenn die kommunalpolitische Arbeit kein "Zuckerschlecken" ist und der politische Gegenwind stark ins Gesicht braust, übe ich dieses Ehrenamt zusätzlich zu meinen beruflichen literarischen Arbeiten gerne aus.
Keine Lust zur Arbeit kommt bei so gut wie nie vor. Wenn ich ein gewisses "Ausgebranntsein" spüre und mir die Gedanken und Ideen zäher fließen als üblich, schöpfe ich neue Kraft durch Spaziergänge oder beim Hören klassischer Musik. Das inspiriert mich.
Wie entdecken Sie die schönen Ecken von Karlsruhe?

Als wir 1976 nach Karlsruhe kamen, spazierten wir uns durch den grünen Karlsruher Stadtplan und lernten schnell viele eindrucksvolle Ecken in der Natur kennen. In diesem Freizeit-Stadtplan waren die Wanderwege verzeichnet. Per Fuß oder Fahrrad und mit Hilfe des "Naturführer Karlsruhe" lassen sich immer wieder neue schöne Ecken finden. Darüber hinaus bieten die Naturspaziergänge des Gartenbauamtes immer wieder Neues und Schönes.

Was zeigen Sie Ihrem Besuch in der Region?

Unsere Gäste sind immer fasziniert, wenn wir mit ihnen per Tram von Durlach zum Hauptbahnhof, von dort mit der Stadtbahn nach Baden-Baden, über die Schwarzwaldhöhen per Linien-Bus nach Herrenalb fahren, dort wieder in die Stadtbahn und Tram umsteigen, um nach Durlach zurückzukommen. Und, wenn dann auf der Strecke nach Baden-Baden ein ICE uns entgegenkommt, ist das Staunen über die Fahrt mit der Stadtbahn auf DB-Gleisen und das Lob für unseren ÖPNV sicher.
Wanderungen im Pfälzerwald und dem Kraichgau mit anschließendem Einkehren in Hütten und Besenwirtschaften empfehlen wir im Herbst besonders gerne. Je nach Interessenslage gehören auch Ausstellungsbesuche in Galerien und Museen dazu sowie die Beschaulichkeiten des Friedrichsplatzes und des Kirchplatzes St. Stephan zum Ausruhen zwischendurch.
Was wünschen Sie sich, was es hier noch nicht gibt?

Ein modernes multifunktionales Wildparkstadion, eine zügigere Weiterentwicklung des Kreativparks "Alter Schlachthof", ein Musikgymnasium für Hochbegabte, eine Schauspiel-Musik-Tanz-ExperimentierWerkstatt für Kinder und Jugendliche, Gastspiele mit Sasha Waltz und ihrem Ensemble.

Vielen Dank für das Gespräch


Rita Fromm ist zu erreichen über:

http://www.fdp-fraktion-karlsruhe.de
http://ritafromm.blogspot.com
http://lifmittelbaden.blogspot.com


Veröffentlicht in www.karlsruhe-entdecken.de ab 29.6.2010

Mittwoch, 9. Juni 2010

Machen Sie mit: "Wir wollen auch den Stadthaushalt konsolidieren."

In der Zeitung ist es zu lesen, in den Nachrichtensendungen der Fernseh- und
Radiosendungen ist es nicht mehr zu überhören:

Wir müssen sparen

Die finanzielle Situation in Europa, in Deutschland, in Baden-Württemberg und auch in Karlsruhe schreit nach Haushaltskonsolidierung.
Der einfachste Weg, öffentliche Kassen zu füllen, ist Steuererhöhungen zu beschließen. Dadurch verteuern sich jedoch Waren- und Dienstleistungen, die werden weniger nachgefragt und schon wieder ist weniger in den Kassen!

Jeder private Haushalt setzt in einer solchen Situation den Rotstift an: nicht kompletter Verzicht, sondern Reduzierung der Ansprüche werden oft als Lösung gewählt:

· das neue Auto wird etwas später und vielleicht eine Klasse kleiner gekauft- und dennoch kommt die Familie ans Ziel!

· der zu ersetzende Fernseher wird nicht ganz so groß- doch alle Sendungen können wie gewohnt gesehen werden!

· der geplante Familienurlaub wird nicht so weit entfernt genossen- auch in der Nähe kann sich die Familie erholen!

Politiker und Verwaltung sind in der Pflicht, Haushaltseinsparungen auch für die öffentlichen Kassen durchzusetzen. Es ist Ihr, der Bürger Geld, das hier ausgegeben wird! Deshalb fragen wir Sie, wo und wie wir sparen können. Bitte schreiben Sie uns, ganz konkret, wie wir in Karlsruhe vernünftig sparen können.
In unserem föderalem Land es kann oft schwierig sein zu wissen, welche Ausgaben von Bund oder Land oder Stadt kommen. Falls Sie Einsparungsvorschläge für den Bund haben, leiten wir diese über unseren Bundestagsabgeordneten, Herrn Heinz Golombeck, weiter in den Bundestag. Falls Sie gute Einsparungsvorschläge für das Land Baden-Württemberg haben, leiten wir diese an die FDP-Fraktion im Landtag weiter.
Aber unser Hauptziel ist, mit Ihnen, als Bürgerinnen und Bürger Einsparungsmöglichkeiten in Karlsruhe zu diskutieren. Wir versprechen jedem eine Antwort zu geben. Falls Sie Routinevorschläge schicken („Stoppt die Kombilösung, Verkauft die KMK) dann bekommen Sie auch eine Routineantwort.
Aber jeden seriös gemeinten Vorschlag nehmen wir auch ernst und lassen ihn detailliert überprüfen. Und beantworten ihn auch seriös.
Die 10 interessantesten Vorschläge wollen wir direkt mit den Vorschlaggebern in einem öffentlichen Treffen diskutieren.

Vielen Dank für Ihre Mühe
Ihre FDP- Fraktion

Bitte ausfüllen

Meine Sparvorschläge:

1. _________________________________________________________________

2. __________________________________________________________________

3. __________________________________________________________________

Mein Name: _________________________

Meine Adresse: _____________________­­­_

Meine Email: _______________________

Meine Tel.Nummer: ___________________

Bitte die Vorschläge per Post oder Mail bis zum 30.Juni senden an:

fdp-fraktion@karlsruhe.de oder

FDP- Fraktion

Hebelstr. 13
76133 Karlsruhe

FDP: Zustand der Hermann-Ringwald-Halle in Wolfartsweier macht betroffen. Suche nach Alternativen


Besorgt zeigte sich die FDP-Gemeinderatsfraktion bei ihrer Ortsbegehung in Wolfartsweier über den maroden Zustand der Hermann-Ringwald-Halle.

Neben einer Vielzahl interessierter Bürger nahmen die Fraktion mit ihrer Vorsitzenden Rita Fromm, dem FDP-Ortsvorsitzenden Dr. Rolf Dingler, dem Vorsitzenden des Fördervereins „Wölfle“, Friedhelm Walther, sowie die Ortschaftsräte Christa Grafmüller-Hell und Tino Huber an der Veranstaltung teil. Ortsvorsteher Jürgen Morlock (FDP) erläuterte den Anwesenden die Probleme der Halle. Neben der Feuchtigkeit an den Wänden der Halle sei auch die Heizungsanlage veraltet.
In einer angeregten Bürgerdiskussion brachten viele Interessierte zum Ausdruck, wie wichtig die Hallennutzung gerade für die Vereine von Wolfartsweier sei. „Die Jugendarbeit vom Musik- bis zum Sportverein findet hier statt“, sagte Ortsvorsteher Morlock.
Die Halle abzureißen, anstelle einer Sanierung, und einen Neubau mit Mitteln der Sportförderung sowie durch zusätzliche Eigenleistungen der anderen örtlichen Vereine zu erstellen, debattierten die Zuhörer ebenso. „Damit könnte auch diesen Vereinen die Nutzung ermöglicht werden“, gab Rita Fromm zu bedenken. Nachdenkenswert sei auch die Suche nach Kooperationsformen mit Vereinen der umliegenden Ortsteile.
Die vorgesehenen 2,1 Millionen Euro für die Sanierung der Hermann-Ringwald-Halle liegen zur Zeit mit Sperrvermerk im städtischen Haushalt. In einer Sondersitzung des Hauptausschusses soll das Sanierungskonzept nun beraten werden.

Bei der anschließenden Besichtigung des benachbarten Freibads „Wölfle“ überzeugte sich die Gruppe von den dort bereits geleisteten Sanierungsmaßnahmen und dem ehrenamtlichen Engagement der Bürger. Zur Sprache kam auch der Wunsch der Bürger nach einer neuen Aussegnungshalle auf dem neuen Friedhofsgelände. Einig war man sich, dann die alte aufzugeben.

Freitag, 4. Juni 2010

Kommunaler Ordnungsdienst soll durch Aufklärung für mehr Sicherheit im Radverkehr sorgen


So erfreulich die von 16 auf 23 Prozent gesteigerte Radverkehrsquote in Karlsruhe ist, so bedenklich findet Stadtrat Karl-Heinz Jooß die Statistik der Radunfälle. 551 Unfälle registrierte die Polizei im vergangenen Jahr. Der Anteil der Radfahrer an allen Verunglückten im Karlsruher Straßenverkehr liegt bei rund einem Drittel.
Nicht zuletzt in der „Rücksichtslosigkeit und Nichteinhaltung der Straßenverkehrsordnung“ sieht Jooß, der selbst passionierter Radfahrer ist und dem von der Stadtverwaltung initiierten „Radlerforum“ angehört, die hohen Unfallzahlen im Karlsruher Radverkehr begründet.
„Auf diese individuellen Verkehrsverstöße kann der Kommunale Ordnungsdienst durch Aufklärungsgespräche an Ort und Stelle des Geschehens für Rücksichtnahme und Einhaltung von Verkehrsregeln sorgen.“ Durch Bekanntmachen der Aufklärungs-Kampagne in den Medien könne vorerst auf die Erteilung von Bußgeldern verzichtet werden, sagt Jooß.
Auf dem Weg zur Fahrradstadt Nr. 1 in Süddeutschland hält Jooß die konsequente Umsetzung der insgesamt 20 vorgesehenen Karlsruher Radrouten für unumgänglich. Karlsruhe liege zwar vor der Landeshauptstadt Stuttgart, aber derzeit hinter Freiburg.
„Fünf Stadtteilrouten sind in Karlsruhe bereits entstanden, zwei weitere sollen pro Jahr hergerichtet werden.“ Damit und insbesondere durch deutlich erkennbare Fahrradspuren sollen die Unfallzahlen gesenkt und ein verändertes Bewusstsein für die gemeinsame Nutzung und gegenseitige Rücksichtnahme im öffentlichen Straßenraum erreicht werden, so die Fraktionsvorsitzende Rita Fromm.

Liberale Vorbilder: Vor 200 Jahren wird Hardenberg Staatskanzler in Preußen


Zu den Vorzügen Preußens gehörte es u. a., talentierte „Ausländer“ aus anderen deutschen Regionen für die eigenen Belange zu gewinnen. Ein herausragendes Beispiel ist dafür der aus dem hannoverschen Gifhorn stammende Karl August Fürst von Hardenberg (1750-1822).

Er war mehrfach preußischer Minister und schließlich sogar – als einziger – das Amt eines „preußischen Kanzlers“ innehatte. Er übernahm dieses in einer tiefen Krisensituation, als das Land von Napoleon militärisch schwer geschlagen worden und mit großen Gebietsverlusten und hohen Kontributionen belegt war.

Hardenbergs Aufgabe war es vor allem, die Mittel zur Zahlung der Kriegskontributionen an Frankreich bereitzustellen. Dazu setzte er ganz in liberaler Manier auf die Freisetzung der gesellschaftlichen Kräfte und führte die vom Freiherrn vom Stein begonnene Reformpolitik (Vgl. Liberaler Stichtag 19.11.2008) fort: Die Bauernbefreiung wurde vollendet, das Zunftwesen durch eine weitgehende Gewerbefreiheit überwunden und die Preußen jüdischen Glaubens gleichberechtigt.

Hardenberg unternahm sogar Ansätze zu einer „Volksvertretung“, was den erbitterten Widerstand des grundbesitzenden Adels hervorrief. Weil auch der preußische König nach der Niederwerfung Napoleons durch die vereinten europäischen Mächte auf Distanz zum Reformkurs ging und sein ihm von Hardenberg abgerungenes Verfassungsversprechen faktisch zurücknahm, blieb die Reformpolitik insgesamt ein Torso.

Die „Reformzeit“ bot jedoch den Liberalen später wichtige diskursive und auch rechtliche Ansatzpunkte bei ihren Versuchen, Preußen zu liberalisieren. Neben dem Freiherrn von Stein galt Staatskanzler Hardenberg nicht nur in liberalen Augen als der eigentliche Kopf dieser Reformpolitik.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Köhler-Rücktritt hinterläßt Nachgeschmack

In dieser äußerst schwierigen finanzpolitischen Situation hätte Bundespräsident Horst Köhler im Interesse unserer Bundesrepublik Deutschland durchhalten und mit seiner Kompetenz und Autorität des höchsten politischen Amtes sein Wort in den politischen Diskurs einbringen müssen, so Rita Fromm, die Fraktionsvorsitzende. Die Menschen hätten es hören wollen.
"Ich wünsche mir, daß Regierungskoalition und Opposition eine Persönlichkeit finden, die eine breite Zustimmung - über Parteigrenzen hinweg - auf sich ziehen kann. Das verlangt von den Parteien eine erneuerte politische Kultur. Die Menschen im Lande haben das Parteiengezänk satt. Ein Umsteigen jetziger Regierungsmitglieder ins Präsidialamt halte ich für unpassend. Eine Person des Ausgleichs ist gefragt, die politische Erfahrung hat und im gesellschaftlichen Leben verwurzelt ist: Wolfgang Gerhardt(FDP)."