So erfreulich die von 16 auf 23 Prozent gesteigerte Radverkehrsquote in Karlsruhe ist, so bedenklich findet Stadtrat Karl-Heinz Jooß die Statistik der Radunfälle. 551 Unfälle registrierte die Polizei im vergangenen Jahr. Der Anteil der Radfahrer an allen Verunglückten im Karlsruher Straßenverkehr liegt bei rund einem Drittel.
Nicht zuletzt in der „Rücksichtslosigkeit und Nichteinhaltung der Straßenverkehrsordnung“ sieht Jooß, der selbst passionierter Radfahrer ist und dem von der Stadtverwaltung initiierten „Radlerforum“ angehört, die hohen Unfallzahlen im Karlsruher Radverkehr begründet.
„Auf diese individuellen Verkehrsverstöße kann der Kommunale Ordnungsdienst durch Aufklärungsgespräche an Ort und Stelle des Geschehens für Rücksichtnahme und Einhaltung von Verkehrsregeln sorgen.“ Durch Bekanntmachen der Aufklärungs-Kampagne in den Medien könne vorerst auf die Erteilung von Bußgeldern verzichtet werden, sagt Jooß.
Auf dem Weg zur Fahrradstadt Nr. 1 in Süddeutschland hält Jooß die konsequente Umsetzung der insgesamt 20 vorgesehenen Karlsruher Radrouten für unumgänglich. Karlsruhe liege zwar vor der Landeshauptstadt Stuttgart, aber derzeit hinter Freiburg.
„Fünf Stadtteilrouten sind in Karlsruhe bereits entstanden, zwei weitere sollen pro Jahr hergerichtet werden.“ Damit und insbesondere durch deutlich erkennbare Fahrradspuren sollen die Unfallzahlen gesenkt und ein verändertes Bewusstsein für die gemeinsame Nutzung und gegenseitige Rücksichtnahme im öffentlichen Straßenraum erreicht werden, so die Fraktionsvorsitzende Rita Fromm.
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