Dienstag, 22. Dezember 2009

Auf in ein erfolgreiches Jahr 2010


Die FDP-Fraktion bedankt sich bei allen, die uns durch Ihre Mitarbeit am Kommunalwahlprogramm, als Kandidaten und Kandidatinnen sowie als Helfer und Helferinnen im Wahlkampf unterstützt und damit zum Erfolg der FDP beigetragen haben, die liberale Fraktion um zwei Sitze zu vergrößern.

Wir wünschen Ihnen ein glückliches, gesundes und zufriedenes Jahr. Wir werden all unsere Kraft daran setzen, dass Karlsruhe erfolgreich in die Zukunft blicken kann.

Freitag, 18. Dezember 2009

Sparen muß Strukturoptimierungen dienen

In der Gemeinderatssitzung am 15.12.2009 erklärte die Fraktionsvorsitzende Rita Fromm:
Das Haushaltskonsolidierungskonzept soll der Optimierung städtischer Verwaltungsstrukturen dienen und die Dienstleistungen für die Bürger und Bürgerinnen stärken. Das ist das Ziel der FDP, für das wir seit etlichen Jahren kämpfen: Aufgabenkritik vornehmen, Doppelstrukturen aufdecken, Kern- und Pflichtaufgaben benennen.
Seit Jahren gibt es Vorschläge zur Verbesserung der Haushaltslage, wir sprechen darüber hier im Plenum, wir verweisen in die Ausschüsse, wir gründen auch mal eine neue Kommission, wir beschäftigen die Verwaltung und die Verwaltung beschäftigt uns, die Papiere, über die wir reden, werden immer dicker – und was herauskommt ist herzlich wenig. Wir befinden uns im Hamsterrad und die Hamster sind wir.
Nein, so darf es nicht weitergehen! … Wo aber sind die Lösungsvorschläge der Verwaltung? Wo sind die Antworten darauf, was Kerngeschäft einer Stadtver-waltung ist und was nicht? Wo ist überhaupt die Erkenntnis zu spüren, dass eine Verwaltung umso besser und bürgerfreundlicher ist, wie sehr sie Aufgaben gerade nicht an sich heranzieht und so die eigene Verwaltung aufbläht sondern Vertrauen in die Bürgerinnen und Bürger setzt und Selbstverantwortung stärkt.
Das PublicPrivatePartnership-Modell ist kein Allheilmittel, könnte aber helfen den Investitionsstau abzubauen, die Infrastruktur zu modernisieren und Kosten einzusparen. Deshalb unsere Forderung an die Haushaltsstrukturkommission zu prüfen, ob ein Verkauf öffentlicher Beteiligungen an Private durch die Ausgabe von „Bürgeraktien“ sinnvoll ist und der Ertrag aus diesem Aktienverkauf woanders zweckmäßiger eingesetzt werden könnte. Ebenfalls ist zu überprüfen, ob und wo es Parallel- und Doppelförderungen
sowie Komplementär-Finanzierungen gibt. Welche Konsequenzen Einsparungen haben und ob eine mögliche Standarderhöhung – langfristig betrachtet – Unterhaltungskosten senken könnte. Denn sparen darf nicht Selbstzweck sein sondern muss nachhaltige Verbesserungen erzielen.
Nach der grundsätzlichen Aussprache der Fraktionen zu einigen herausgegriffenen Einzelaspekten:
Gegen die Stimmen der FDP-Fraktion hat die Gemeinderatsmehrheit eine Erhöhung des Hebesatzes der Grundsteuer B beschlossen. Unserer Meinung nach ist diese Erhöhung im Sinne unserer steuerpolitischen Vorstellungen nach Steuersenkungen für breite Bevölkerungsschichten nicht zu rechtfertigen, denn sie wirkt sich unmittelbar auf die Mietnebenkosten aus.
Wir beantragten, dass die Erneuerung von städtischen Fahrzeugen immer dringlicher nicht weiter vor sich hergeschoben werden darf. Bereits Anfang des Jahres soll mit den Ausschreibungen bzw. Bestellungen begonnen werden, damit die Fahrzeuge noch in 2010 ausgeliefert werden können. (sh. ergänzend Stellungnahme von Thomas Hock)
Seit Jahren wird die Sanierung der Hermann-Ringwald-Halle in Wolfartsweier debattiert. Auf Vorschlag der Verwaltung soll diesmal ein Belegungsnachweis beigebracht werden. Auf dieser Grundlage soll dann eine Entscheidung in 2010 erfolgen. Leider fand der FDP-Vorschlag, diese Halle abzureißen und durch einen energiesparenden Neubau zu ersetzen - bezuschusst aus Sportförderungsmitteln (gedrittelt Stadt, Sportbund, Eigenleistungen des Vereins bzw. der Vereine)keine Unterstützung. Angezweifelt wurde seitens der SPD, dass der Verein dies leisten könne. Wir sind der Meinung, dass trotzdem auch diese Möglichkeit überprüft werden sollte.
Die von der Verwaltung empfohlenen Haushaltssperren lehnten wir ab. Auch deshalb, weil wir „Rasenmäher“-Kürzungen nicht akzeptieren. Denn dadurch werden mittelfristig keine Strukturverbesserungen erreicht.
Die Fraktion erwartet, dass mit Hilfe des 10-Punkte-Programms eine wirkliche Neuregelung verwaltungs-interner Vorgänge und Abläufe eingeleitet werden kann und Kernaufgaben definiert sind, die den Bürgern und Bürgerinnen die notwendigen Dienstleistungen anbietet, sie gleichzeitig aber nicht finanziell überfordert.

Klimaschutzkonzept Karlsruhe : global denken, kommunal handeln

In der Gemeinderatsdebatte erklärte der Sprecher der Fraktion, Tom Hoyem:
Der Handlungsrahmen für den kommunalen Klimaschutz soll eine systematische Herangehensweise sowie Verknüpfung zukünftiger Klimaschutzbemühungen unterstützen und beinhaltet mehrere „Arbeitspakete“. Bisher wurden für Entwicklungsaussagen zum kommunalen Klimaschutz immer nur Daten des Statistischen Landesamtes herangezogen, die aus mehreren Gründen nur bedingt aussagekräftig für die Karlsruher Situation waren. Dank einer Bundesförderung konnten als zusätzlicher Baustein erstmals eine auf die örtliche Situation angepasste CO2-Bilanzierung für den Stadtkreis Karlsruhe (Jahr 2007) und Entwicklungsszenarien in Auftrag gegeben werden. Damit, so die Fraktion, sei auch den Zielen der in diesen Tagen in Kopenhagen stattfindenden Klimakonferenz Rechnung getragen: Global denken, kommunal handeln. In Grönland seien besonders die dramatischen Klimaveränderungen zu erleben. Klimawandel und demografische Entwicklungen seien d i e zu bewältigenden Zukunftsthemen. Daher begrüße die Fraktion diesen Handlungsrahmen. Allerdings solle man nicht auf Verbote sondern auf Forschung setzten.

„Das FEST“ in neuer Gesellschaftsform weiterentwickeln

Unsere grundsätzliche Zustimmung haben wir Ihnen einige Beiträge vorher bereits mitgeteilt. "Diesmal gehe es vorrangig um den Beitritt der KMK GmbH zur geplanten FESTGmbH und die Ausformung des Vertrages", erklärte der stellv. Fraktionsvorsitzende Tom Hoyem in der Gemeinderatsdebatte am 15.12.2009. Dazu gab es bis kurz vor der Gemeinderatssitzung noch keine Zustimmung der KMK. Erst durch die Sondersitzung am 15.12. – kurz vor der Gemeinderatssitzung – lag die mehrheitliche Zustimmung für eine 26%ige Beteiligung der KMK vor. Der Stadtjugendausschuss gab Zustimmung für eine 25%ige Beteiligung, die restlichen 49% steuern bisher beteiligte Sponsoren bei. Trotz unserer kritischen Überlegungen (zur Gesellschafterstruktur, Erhalt der Gemeinnützigkeit für den Stadtjugendausschuss/StJA, Verlustregelungen), stimmte die liberale Fraktion der Verwaltungsvorlage zu. Nicht zugestimmt hätte die Fraktion, wenn kein positiver Aufsichtsratsbeschluss vorgelegen hätte und das Problem, wie bei möglicherweise eintretenden Verlusten die Gesellschafter einzutreten hätten, nicht dargestellt worden wäre. Die Stadt garantiert der FEST GmbH für die nächsten drei Jahre eine Ausfallbürgschaft von 150000 €. Die Beteiligung des StJA mit seinen Erfahrungen ist der Fraktion sehr wichtig. Unter gar keinen Umständen darf darunter das Kerngeschäft des StJA leiden und die Gemeinnützigkeit aufgegeben werden. Nach Ansicht der FDP ist auch eine gemeinnützige - gGmbH - vorstellbar. Es ist selbstverständlich positiv, mit privaten Gesellschaftern die GmbH
auszustatten. Aber wie die Fraktion bereits früher erklärte, ist „DAS FEST“ ein so wertvoller Name, dass es relativ einfach sein muss, Sponsoren – starke – zu finden. Diese Sponsoren findet man nicht, weil man mit Herzlichkeit rechnet, aber ganz einfach, weil „DAS FEST“ für die Sponsoren viel Geld wert ist. Hier können sich Karlsruher Firmen selber präsentieren, nicht nur für unsere eigenen Bürger und Bürgerinnen, sondern für potentielle Kunden, weit über unsere Region hinaus.

Erster Schritt zum Lärmaktionsplan eingeleitet

In der Gemeinderatsdebatte am 15.12. erklärte die Fraktionsvorsitzende Rita Fromm zur 1. Maßnahmenpaket des Lärmaktionsplans: "Die Fraktion stimme der Priorisierung zu, mittels Tempolimit(Kategorie A)und passiven Schallschutzmaßnahmen (Kategorie D) kurzfristig den Lärm zu reduzieren." Die Maßnahmen der Kategorien B und C sollen mittel- bis langfristig umgesetzt werden. Darin enthalten sind kostenintensive Maßnahmen wie Belagaustausch und Lärmschutzanlagen. Die Fraktion empfahl der Verwaltung über das Presseamt die unterschiedlichen Bewertungen des Tempolimits durch Bürgerservice und Sicherheit / BuS und RP / Regierungspräsidium zu erläutern. Auf den ersten Blick sei es rätselhaft, weshalb zum Beispiel die Ortskerne von Grünwettersbach, Palmbach und Stupferich sowie die Rittnertstraße in Durlach nachts keine 30 km/h-Reduzierung bekämen, während im Abschnitt Ortsdurchfahrt Durlach zwischen Marstall- und Grötzinger Straße nachts künftig Tempo 30 herrsche. Die Auflösung: die Ortskerne gelten als „Mischgebiete“, die Rittnertstraße führt durch ein „Allgemeines Wohngebiet“ und die Ortsdurchfahrt in Durlach ist im „Reinen Wohngebiet“. Die Fraktion bedauert, dass in diesem Zusammenhang den lärmgeplagten Menschen in der Reinhold-Franck-Straße vom RP nachts eine Tempo 30-Reduzierung verweigert wurde. Hier hätte sich die Fraktion mehr Ausschöpfung von Ermessensspielräumen gewünscht.

Desolater Fuhrparkzustand kein Ruhmesblatt für Karlsruhe

In der Gemeinderatssitzung am 15.12.2009 begründete Stadtrat Thomas Hock den Fraktionantrag "Budget für Fahrzeugbeschaffung". Er erklärte: "Im Fuhrparkmanagement der letzten Jahre sind klare Versäumnisse im Bereich der Fahrzeugbeschaffung festzustellen. Jetzt ist Handeln gefordert. Die Einstellung von 1 Mio EUR zur Beschaffung neuer Fahrzeuge ist nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein. Jede und jeder kann nachlesen, dass die Stadt in den letzten beiden Jahren fast 7 Mio EUR an Reparaturkosten aufbringen musste."
Wenn man die Neuanschaffungskosten von 12 Mio EUR dagegenstellt, wird jedem klar, dass die Stadt in den letzten Jahren besser daran getan hätte, den Fahrzeugpool in größerem Rahmen zu erneuern. Es wäre ökonomisch und ökologisch sinnvoller gewesen und hätte sich bald amortisiert. Die städtischen Bediensteten könnten dann ihrer täglichen Arbeit nachkommen und müssten nicht unnötige Arbeitsstunden auf dem Schrottplatz oder in der Werkstatt zubringen, um das Arbeitsgerät einigermaßen zum Laufen zu bringen. Ganz abgesehen davon, sollte die Stadt auch hier Vorbild sein. Falls daran gedacht sein sollte, mit mehr als den jetzt schon vorhandenen sechs Fahrzeugen mit H-Kennzeichen an diversen Oldtimer-Rallyes teilzunehmen, dann könnte man den Anschaffungsstau der letzten Jahre nachvollziehen. Sie können sicher sein, dass die FDP-Fraktion nicht locker lassen wird, weil wir nicht bereit sind, weitere Steuergelder in unwirtschaftliche und nicht umweltfreundliche Fahrzeuge zu investieren.

Mittwoch, 18. November 2009

Leitlinie ist gut für die Umwelt und ebenso für die zukünftige Baukultur.

GR-Sitzung vom 17.11.2009, TOP 13 Leitlinie Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen
Auszüge aus der Stellungnahme von Thomas Kalesse

Energie ist ein kostbares Gut. Doch der weltweite Energiehunger hat seine Schattenseiten.
Mehr als 40 % des Wärmeverlusts eines durchschnittlichen Hauses wird durch nicht bzw. schlecht isolierte Dachböden und Wände verursacht. Für jeden Einzelnen ist es deshalb wichtig, Energie bewusst und effizient einzusetzen – in verschiedenen Bereichen. So können Sie Kraftstoff sparen, indem Sie öfter als bisher Bus und Bahn nutzen oder auf ein Auto mit Hybridtechnik umsteigen. Oder kaufen Sie bewusst mehr Obst und Gemüse aus Ihrer Region. Sie helfen damit, energieintensive Transportwege und Kühlleistungen über weite Strecken einzusparen. Und auch beim Wohnen kann der Energieverbrauch deutlich reduziert werden.
Wer auf ein modernes Heizungs- und Warmwassersystem umstellt und sein Haus richtig dämmt, kann richtig Geld und Energie sparen.
Mit dem Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen wird derzeit gemeinsam vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) ein umfassendes Bewertungssystem für nachhaltige Gebäude entwickelt. Dabei geht es nicht um ein neues Marketinginstrument sondern um eine neue Generation der Nachhaltigskeitsbewertung. Die Bemühungen der deutschen Bundesregierung sind darauf gerichtet, mit dem neuen Nachhaltigkeitssiegel ein umfassendes, wissenschaftlich fundiertes und planungsbasiertes Bewertungssystem für nachhaltige Gebäude zu schaffen. Der Weg vom reinen Kosten- hin zu einem Qualitätswettbewerb eröffnet dabei allen Beteiligten neue Chancen auch im inter-nationalen Wettbewerb. Die hohe Kompetenz der deutschen Bauwirtschaft in allen Bereichen der Nachhaltigkeit kann so auch international transportiert werden und neue Wachstumsimpulse liefern.
Das Gütesiegel soll herausragende Planungsleistungen im Bereich des nachhaltigen Bauens würdigen und für alle Marktteilnehmer (Bauherren, Planer, Nutzer, Investoren, etc.) sichtbar machen: durch die umfassende Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und durch ein einheitliches, objektiv nachvollziehbares Bewertungssystem.
Das Gütesiegel und seine Regeln werden vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung bereitgestellt. Auf freiwilliger Basis sollen so zunächst neu errichtete Büro- und Verwaltungsgebäude ausgezeichnet werden. Das Zertifizierungs-system soll nach erfolgreichem Abschluss der zurzeit durchgeführten Erprobungsphase eingeführt werden.
Ziel des nachhaltigen Bauens ist der Schutz allgemeiner Güter, wie Umwelt, Ressourcen, Gesundheit, Kultur und Kapital. Aus diesen leiten sich die klassischen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit - Ökologie, Ökonomie und soziokulturelle Aspekte - ab, an denen auch die Qualität eines Gebäudes gemessen werden muss.
Und zum Schluss: Vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung gibt es einen Leitfaden für Nachhaltiges Bauen
Wir stimmen der Vorlage zu, denn die Leitlinie ist gut für die Umwelt und ebenso für die zukünftige Baukultur.

„Erst grübeln, dann dübeln“!

GR-Sitzung vom 17.11.2009,TOP 8: Weiterführung Das FEST,
Auszüge aus der Stellungnahme des stellv. Fraktionsvorsitzenden Tom Hoyem

Die Initiative „Rettet das Fest“ hat unserer Meinung in dieser kurzen Interimsphase nach ganz gut gegrübelt. Deshalb haben wir auch Vertrauen, dass es mit dem Dübeln ebenso erfolgreich wird. FÜLLEN müssen die „neuen Leute“ die Hülle selber. Ohne das Zupacken der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtjugend-Ausschusses ist das keine leichte Aufgabe. Aber ich bin auch in diesem Punkt - wie immer - zuversichtlich. Die FDP-Fraktion hofft, dass Probleme mit der Größe der Veranstaltung eingedämmt werden können. Wir haben oft gesagt: „Zurück zu den Wurzeln“, damit meinen wir selbstverständlich nicht Romantik und Nostalgie. 2010 stellen sich andere Bedingungen und machen andere Konzepte nötig. Aber, mit dem Ziel eine Veranstaltung von Karlsruhern für Karlsruhe. Das Fest muss örtlich da bleiben, wo es schon immer war: in der Günther-Klotz-Anlage. Denn der Hügel ist unser Hügel. Den hat sonst keiner und er macht doch unser Karlsruher FEST so einzigartig. Deshalb ist ein größeres Hügelgebiet eine gute Idee. Wahrscheinlich kommt man auch nicht daran vorbei, eine Trennung für Familien mit Kindern und dem Konzertpublikum zu machen. Wir begrüßen, dass der Stadtjugendausschuss weiterhin eingebunden bleibt, wollen aber „keinen alten Wein in neuen Schläuchen“. Das soll heißen, dass viel Platz für neue Ideen und neue Verantwortliche sein muss. Die Stadt Karlsruhe oder diese neu zu gründende GmbH kann mit Selbstbewusstsein und Zuversicht auf die Wirtschaft zugehen. Denn sie investiert nicht eines guten Herzens wegen, sondern weil die Marke „Das Fest“ wertvoll ist, ein enormes Potential bietet, sich und seine Produkte zu präsentieren. Eine Premiere für viele Produkte, die man anschließend „exportieren“ könnte. Die „Reservierungsgebühr“ darf nicht zum Großteil ans Finanzamt bzw. die GEMA fließen, oder zum Abwandern von Sponsoren führen. Sonst wäre das wohl - auf Deutsch sagt man, glaube ich - ein Nullsummenspiel zu Lasten der Besucher. Die FDP Fraktion arbeitet sehr gerne an dem vorgelegten Konzept mit. Wir können aber als Politiker nur Rahmenbedingungen schaffen. Denn wir wollen auf „Das Fest“ nicht verzichten. Wir müssen dann auch, wenn notwendig, die finanziellen Mittel finden. Ein bisschen mehr grübeln und dann mit Energie dübeln. So bleibt unser Karlsruher Fest gerade: „Das Fest“. Die FDP-Fraktion will sich gerne weiterhin für das FEST einsetzen und stimmt der Vorlage ganz prinzipiell zu.

FDP erhält breite Unterstützung für eine "Gebundene Ganztagsschule" in Grötzingen

Auszüge aus der Rede des stellv. Fraktionsvorsitzenden Tom Hoyem zur Beschlussvorlage der Verwaltung „Einrichtung einer Ganztagesgrundschule an der GHS in Grötzingen“ und zum Änderungsantrag der FDP-Fraktion „Gebundene Ganztagesschule“ am 17.11.2009:

In diesem Änderungsantrag geht es nicht nur um Grötzingen. Eigentlich ist Grötzingen nur eine unglaublich gute Möglichkeit, etwas generell unsere deutsche Bildungspolitik in den Fokus zu stellen.
Ich bin Dozent an der Karlsruher Uni. Mein Thema heißt: Bildungssysteme im Internationalen Vergleich. Wir vergleichen die Internationalen Bildungssysteme. Wieder und wieder ist die Schluss-folgerung: Deutschland braucht mehr Ganztagesschulen. Deshalb hat der Gantztagsschulenkongress letzte Woche hier in Karlsruhe mit mehr als 400 Teilnehmern getagt und dieses Motto gewählt: „Ganztagsschule – der Motor unseres Bildungssystems“.
Deutschland hat das verstanden - aber Baden-Württemberg noch nicht. Ich weiß, dass meine eigene Partei an der Regierung ist und trotzdem bin ich von der baden-württembergische Bildungspolitik nicht beeindruckt. Der designierte Ministerpräsident Stefan Mappus sagte letzte Woche in einem BNN-Interview: „ Wir laden dazu alle ein, die etwas mit Schule zu tun haben. Es gehe darum, die Bildungspolitik noch transparenter zu machen und Anregungen entgegenzunehmen.“
Wir haben in Grötzingen die Gebäude, die Struktur und die Möglichkeiten eine echte Ganztagsschule zu etablieren - wie zum Beispiel die Ernst Reuter Schule in der Waldstadt, wo man eine echte Ganztagsschule mit großem Erfolg und ohne die so genannten Kriterien überhaupt zu erfüllen, praktiziert.
Deutsch ist für mich eine Fremdsprache. Ich verstehe trotzdem, dass Worte wie „verlässliche“ Ganztagsschule und „Offene“ Ganztagsschule schön klingen. Aber ich verstehe auch, was diese schönen Worte in der Realität bedeuten: Mit Mogelpackungen Geld sparen! Ehrenamtlichen guten Willen missbrauchen, statt professionelle Kräfte zu bezahlen!
Die Antwort von der Verwaltung könnte man - entschuldigen Sie, Herr Schulbürgermeister - in einem Parkautomaten bekommen haben. Es hat mit unserer politischen, bildungspolitischen Debatte nichts zu tun. Die Politiker entscheiden in einer Demokratie - und die Verwaltung setzt diesen politischen Willen um!
Grötzingen ist nur eine gute Möglichkeit. In Karlsruhe haben wir Drais, Benz, Hertz, die Erste E-Mail – und sogar die Wiege unserer parlamentarischen Demokratie, das Ständehaus.
Gerade heute ist in Karlsruhe der so genannte Bildungsstreik ausgerufen. Studenten fordern bessere Lernbedingungen. Das unterstützt die FDP-Fraktion. Stimmen Sie, liebe Kollegen und Kolleginnen des Gemeinderates, zu: auch als Protest gegen die Bildungspolitik in Stuttgart.

Hauptschulproblematik durch Werkrealschule gelöst?

GR- Sitzung am 17.11.2009,TOP 10 Schulentwicklungsplan: Stellungnahme Karl-Heinz Jooß

Bedingt durch die nicht befriedigende Schulpolitik und die Einführung der neuen Werkrealschule sah sich die Stadt Karlsruhe gezwungen zu handeln. Obwohl die Fünf- Jahresfrist zum Weiterbestehen der Hauptschulen noch nicht erreicht ist, war bei rapide sinkenden Schülerzahlen dringend Handlungsbedarf angesagt. Die Firma GUS wurde beauftragt zu ermitteln, wie sich die Schülerzahlen entwickelt haben und welche Bezirke sich daraus ergeben – ohne auf die Konzepte der einzelnen Schulen in der Kürze der Zeit eingehen zu können. Besonders bedauerlich ist es, dass fünf Schulen auslaufen müssen (Schülerzahl 5. Klasse 0-10 Schüler) Grötzingen 0, Grünwinkel 6, Daxlanden 8, Knielingen 9 , Rüppurr 10.
Sozial verträglich Auslaufen heißt keine neue 5. Klasse mehr, aber alle Schüler können an ihrer Schule ihren Abschluss machen, vorausgesetzt sie halten ihrer Schule vor Ort die Treue und wechseln nicht an eine andere Schule. Die Drais GHS und die Adam Remmele GHS bleiben mit ihren 89 bzw. 101 Schülern erhalten, wobei die Adam Remmele Schule nach dem Auslaufen in Grünwinkel und Daxlanden später als neue Werkrealschule beantragt werden kann. Alle anderen bilden die sogenannte neue Werkrealschule. Dabei ist es uns ganz wichtig, dass in den angebundenen Hauptschulen die Klassen 5-7 mit ihren gewohnten Lehrkräften weitergeführt werden können.
Für uns ist es besonders traurig diesen Schritt zu gehen, obwohl alle Hauptschulen durch großes Engagement der Lehrer hervorragende Profile und Konzepte zum Wohle ihrer Schüler entwickelt und umgesetzt haben. Die zurückgehenden Schülerzahlen lassen uns jedoch keine Wahl.
Wir hoffen und wünschen, dass diese gute Konzepte der Schulen und das Engagement der Lehrkräfte auch im Miteinander in den neuen Verbünden für unsere Schüler zum Tragen kommen.
Die neue Werkrealschule ist leider nur ein Tippelschritt nach vorne oder besser gesagt: neuer Wein in alten Schläuchen. Wir hätten uns einen großen Schritt nach vorne gewünscht:
1. Längeres gemeinsames Lernen bis Klasse 6, aber keine Einheits- oder Gesamtschule, die übrigens in Deutschland von der Bevölkerung zu 2/3 abgelehnt wird.
2. Zusammenlegen von Haupt + Realschule - wie mit Erfolg in Sachsen praktiziert und jetzt auch in Rheinland Pfalz mit der ‚Realschule plus‘.
Jetzt wäre durch den Wechsel des Ministerpräsidenten in Stuttgart die Chance gegeben, solch einen großen Schritt zu wagen und über den eigenen Schatten zu springen.

Keine Zulässigkeitsvoraussetzung für ein Bürgerbegehren und kein Moratorium

Für die FDP-Fraktion nahm in der Gemeinderatssitzung am 17.11.2009 zu TOP 5
A ) Entscheidung über Zulässigkeitsvoraussetzung für ein Bürgerbegehren,
B) Antrag GRÜNE-Fraktion sowie Stadträte Die LINKE und FW, die Fraktionsvorsitzende Rita Fromm Stellung:

Heute, in dieser Debatte geht es nur um die Entscheidung der Rechtmäßigkeit in der Bewertung zu einem Bürgerbegehren. Die Gesetzgebung hat dafür hohe Hürden gesetzt. Die gelten für alle! Deshalb ist die Bewertung - ob das Bürgerbegehren zulässig ist oder nicht, kein politisches Entscheidungskriterium, sondern ein rechtliches Verfahren.
FDP-Fraktion sieht keine Zulässigkeitsvoraussetzungen für ein Bürgerbegehren – und zwar aus folgenden Rechtsgründen:
1. Mit Zustimmung des Gemeinderates vom 19. Juli 2005 wurde die Kombilösung beschlossen, ebenso am 21.10.2008 die Umsetzungsreihenfolge „Baubeginn Stadtbahntunnel Kaiserstraße mit Südabzweig“ – ebenfalls mit allen Stimmen der FDP-Fraktion. Gegen beide Beschlüsse ist innerhalb der jeweiligen gesetzlichen Fristen des § 21 Abs. 3 Satz 3,2 Halbsatz Gemeinderordnung/ GemO kein Bürgerbegehren anhängig gemacht worden. Deshalb war und ist für die liberale Fraktion klar, dass das Bürgerbegehren des 23.10.2009 rechtlich gescheitert ist.
2. „Die Kombilösung ist mit den beiden Teilprojekten eine gemeinsame, sachlich nicht voneinander trennbare Maßnahme. Denn nur mit beiden Teilprojekten lässt sich das gesetzte Ziel der Verbesserung des ÖPNV und einer straßenbahnfreien Fußgängerzone in der Innenstadt realisieren...“, so heißt es in der Vorlage und so sind auch die Bewilligungsbescheide zur Finanzierung durch Bund und Land sowie den Beschlüssen des Gemeinderates.
3. Demnach ist ein Bürgerbegehren gegen ein einzelnes Element dieses Gesamtpaketes gesetzlich nicht möglich. Wenn die Gegner der U-Strab – und nur diesen Teil prangern sie als so genanntes „Millionengrab“ an – verlangen, einen Bürgerentscheid zu einem Teilprojekt durchzuführen, übersehen sie wissentlich, dass damit auch die Rechtsgrundlage für die Bundes- und Landesfinanzierung entfällt – da sie den Kriterien der Standardisierten Bewertung nicht mehr entspricht und die Kosten allein von der Stadt Karlsruhe aufgebracht werden müssten.
4. Ein weiterer Punkt in der Beurteilung der Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens ist das „Prinzip der Vertragstreue“. Unzulässig ist ein Bürgerbegehren, wenn es die allgemein geltenden Grundsätzen der Vertragstreue verletzten würde. Da der KASIG inzwischen die Submissionsergebnisse der Rohbauphase vorliegen, befindet sich das Projekt im Vergabeverfahren und ein Bürgerbegehren wäre ein Verstoß gegen die Pflicht zur Vertragstreue. Und liebe Kolleginnen und Kollegen, nach nationaler und internationaler Rechtsauffassung sind „Verträge einzuhalten“. Ihre Forderung nach einem Bürgerbegehren würde ein ehernes Recht missachten.
5. Schon diese Gründe rechtfertigen die Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens nicht. Und deshalb können die ca. 22.000 gültigen Stimmen nur als politische Willensbekundung einer Minderheit betrachtet werden. Dem Bürgerentscheid zur Kombilösung vom September 2002 stimmten ca. 83.000 Bürger und Bürgerinnen zu, die Gegner erreichten damals ca. 65.000 Stimmen. Insofern ist die heutige Argumentation der Gegner der Kombilösung „Schönfärberei“, wenn sie von einer großen Mehrheit in der Bevölkerung sprechen. Auch von einem Kippen der Stimmung kann hier wohl kaum gesprochen werden, zumal wenn man in Rechnung stellt, dass die Unterschriften über gut zwei Monate hinweg gesammelt wurden.

Die falsche Behauptungen, die ständig von Gegnern der Kombilösung wiederholt werden, werden, werden nicht richtiger. Und meine Fraktion läßt sich davon nicht mürbe machen. Wir haben uns wiederholt - insbesondere auch im Kommunalwahlkampf - für die Kombilösung ausgesprochen. Und auch nach der Kommunalwahl steht die liberale Fraktion zu ihrem Wort.

Zum Antrag eines Moratoriums: Grundsätzlich dient es dazu, eine bestimmte Angelegenheit aufzuschieben oder vorläufig zu unterlassen, um mittels einer Übereinkunft nach Alternativen zu suchen.
Hierzu sehen wir keine Veranlassung, denn die Bevölkerung und der Gemeinderat haben sich nach intensiver Prüfung nun mal für die Kombilösung entschieden, dabei sind auch Alternativen geprüft und bewertet worden.
Nach unserer Auffassung sind die rechtlichen Gründe, die sich aus der Nichtzulässigkeit des Bürgerbegehrens ableiten, so schwerwiegend, dass ein Moratorium bzw. eine gütliche Einigung – wie? - keinerlei Sinn ergibt.

Allerdings erwarten wir von der Stadtverwaltung, der Aufsichtsratsvorsitzenden der KASIG und dem Geschäftsführer Dr. Casazza, dass sie mit vertrauensbildende Maßnahmen für die Kombilösung reagiert, die über das hinausgehen, was leider durch die bisherigen werblichen Infos leider nur sehr oberflächlich geschehen ist.

Dienstag, 10. November 2009

Keine Zulässigkeitsvorausetzung für ein Bürgerbegehren –

Information Nr. 3, 9. November 2009
Mit Zustimmung des Gemeinderates vom 19. Juli 2005 wurde die Kombilösung beschlossen, ebenso am 21.10.2008 die Umsetzungs-reihenfolge „Baubeginn Stadtbahntunnel Kaiserstraße mit Südabzweig“ – ebenfalls mit allen Stimmen der FDP-Fraktion. Gegen beide Beschlüsse ist innerhalb der jeweiligen gesetzlichen Fristen des § 21 Abs. 3 Satz 3,2 Halbsatz Gemeindeordnung/ GemO (sh. Rückseite) kein Bürgerbegehren anhängig gemacht worden. Deshalb war und ist für die liberale Fraktion klar, dass das Bürgerbegehren des 23.10.2009 rechtlich gescheitert ist.

„Die Kombilösung mit den beiden Teilprojekten ist unabhängig von der planungsrechtlichen Verfahrensgestaltung … eine gemeinsame, sachlich nicht voneinander trennbare Maßnahme. Denn nur mit beiden Teilprojekten lässt sich das gesetzte Ziel der Verbesserung des ÖPNV und einer straßenbahnfreien Fußgängerzone in der Innenstadt realisieren...“. (zit. aus Verwaltungsvorlage Nr. 135, S. 10 zum 17.11.2009) Danach ist ein Bürgerbegehren gegen ein einzelnes Element dieses Gesamtpaketes gesetzlich nicht möglich, da es im „Planfeststellungsverfahren“ nach dem Personenbeförderungsgesetz des Regierungspräsidiums für rechtens erachtet wurde.

Ein weiterer Punkt in der Beurteilung der Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens ist das „Prinzip der Vertragstreue“. Unzulässig ist ein Bürgerbegehren, wenn es die allgemein geltenden Grundsätzen der Vertragstreue verletzten würde. Da der KASIG inzwischen die Submissionsergebnisse der Rohbauphase vorliegen, befindet sich das Projekt im Vergabeverfahren und ein Bürgerbegehren wäre ein Verstoß gegen die Pflicht zur Vertragstreue.

Schon diese Gründe rechtfertigen die Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens nicht. Und deshalb können die ca. 22.000 gültigen Stimmen nur als politische Willensbekundung einer Minderheit betrachtet werden. Dem Bürgerentscheid zur Kombilösung vom September 2002 stimmten ca. 83.000 Bürger und Bürgerinnen zu, die Gegner erreichten damals ca. 65.000 Stimmen. Insofern ist die heutige Argumentation der Gegner der Kombilösung „Schönfärberei“, wenn sie von einer großen Mehrheit in der Bevölkerung sprechen. Auch von einem Kippen der Stimmung kann hier wohl kaum gesprochen werden, zumal wenn man in Rechnung stellt, dass die Unterschriften über gut zwei Monate hinweg gesammelt wurden.

Die FDP-Fraktion hat sich wiederholt - insbesondere auch im Kommunalwahlkampf - für die Kombilösung ausgesprochen. Und auch nach der Kommunalwahl steht die liberale Fraktion zu ihrem Wort.


Erläuterung aus dem Landesrecht Baden-Württemberg:

Gemeindeordnung § 21 / Bürgerentscheid, Bürgerbegehren
(1) Der Gemeinderat kann mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen aller Mitglieder beschließen, dass eine Angelegenheit des Wirkungskreises der Gemeinde, für die der Gemeinderat zuständig ist, der Entscheidung der Bürger unterstellt wird (Bürgerentscheid).
(2) Ein Bürgerentscheid findet nicht statt über
1. Weisungsaufgaben und Angelegenheiten, die kraft Gesetzes dem Bürgermeister obliegen,
2. Fragen der inneren Organisation der Gemeindeverwaltung,
3. die Rechtsverhältnisse der Gemeinderäte, des Bürgermeisters und der Gemeindebediensteten,
4. die Haushaltssatzung einschließlich der Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe sowie die Kommunalabgaben, Tarife und Entgelte,
5. die Feststellung des Jahresabschlusses und des Gesamtabschlusses der Gemeinde und der Jahresabschlüsse der Eigenbetriebe,
6. Bauleitpläne und örtliche Bauvorschriften sowie über
7. Entscheidungen in Rechtsmittelverfahren.
(3) Über eine Angelegenheit des Wirkungskreises der Gemeinde, für die der Gemeinderat zuständig ist, kann die Bürgerschaft einen Bürgerentscheid beantragen (Bürgerbegehren). Ein Bürgerbegehren darf nur Angelegenheiten zum Gegenstand haben, über die innerhalb der letzten drei Jahre nicht bereits ein Bürgerentscheid auf Grund eines Bürgerbegehrens durchgeführt worden ist. Das Bürgerbegehren muss schriftlich eingereicht werden, dabei findet § 3 a des Landesverwaltungsverfahrensgesetzes keine Anwendung; richtet es sich gegen einen Beschluss des Gemeinderats, muss es innerhalb von sechs Wochen nach der Bekanntgabe des Beschlusses eingereicht sein. Das Bürgerbegehren muss die zur Entscheidung zu bringende Frage, eine Begründung und einen nach den gesetzlichen Bestimmungen durchführbaren Vorschlag für die Deckung der Kosten der verlangten Maßnahme enthalten.

Es muss von mindestens 10 vom Hundert der Bürger unterzeichnet sein, höchstens jedoch in Gemeinden mit mehr als 200 000 Einwohnern von 20 000 Bürgern.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Aktuelles aus dem Gemeinderat 20.10.2009: Sanierungsgebiet Rintheim:

Mit der Einleitung des Sanierungsverfahrens in Rintheim beginnen wir eine weitere Erfolgsgeschichte der Sanierungen in Karlsruhe.
Früher die Südstadt, aktuell Oststadt, Weststadt, Innenstadt-West usw. sind gute Beispiele wie durch Bund-Länderprogramme in alten Stadtteilen die baulichen und sozialen Verhältnisse verbessert werden können. Dass die unterschiedlich strukturierten Bereiche Rintheimer Feld und Alt - Rintheim zwischen den beiden Programmen aufgeteilt werden, ist sinnvoll und wird von uns begrüßt. Wir hoffen, dass wir in die Programme aufgenommen werden und dass die in den verschiedenen Veranstaltungen geweckten Erwartungen der Bevölkerung erfüllt werden können. Wir stimmten der Vorlage zu.

Aktuelles aus dem Gemeinderat 20.10.2009: Zur Transparenz von Kosten und Finanzierung der Kombilösung...

Zum wiederholten Mal wird eine Transparenz von Kosten und Finanzierung der Kombilösung gefordert, obwohl insbesondere den Antragstellern der GRÜNE-FRAKTION über ihre Aufsichtsräte die Darstellungen bekannt sein müssten. Warum sorgen Ihre GRÜNEN-Aufsichtsräte nicht für eine Aufklärung in Ihrer Fraktion? Die zusätzlichen heutigen Informationen (Tischvorlage) werden hoffentlich dafür sorgen, dass diese Fragen endgültig beantwortet sind.
Kostendarstellung und Informationen über Finanzierung, Bauverfahren, Bauphasen, Streckenplan usw. werden in Bürgerversammlungen, Zielgruppengesprächen und dem Internet angeboten, sie widerlegen ihre ständig falschen Behauptungen, keine Informationen zu erfahren. Die im Stadtgebiet aufgestellten Stelen und bald die Auskünfte im Infopavillon tragen zusätzlich zur Information bei.
Allerdings ist für die FDP-Fraktion eine schnellere Entgegnung der Stadtverwaltung wie der KASIG auf nicht zutreffenden öffentlich erhobenen Behauptungen notwendiger denn je, um die Bevölkerung mit Fakten zu versorgen und nicht Spekulationen zu überlassen.
Die standardisierte Bewertung hat eindeutig den volkswirtschaftlichen Nutzen positiv bewertet. Total überflüssig ist ihre heutige Forderung, einen externen Gutachter zu befragen. Denn auch in diesem Fall wird zum wiederholten Male angezweifelt was rechts-verbindlich ist und von der KASIG - auch über die Presse - dargestellt worden ist: Die Kostenprognose vom Dezember 2008 macht keine Nachberechnungen der Standardisierten Bewertung erforderlich. Fakt ist, dass konjunkturelle Baupreisentwicklungen nicht in den Kosten-Nutzen-Faktor einfließen. Begreifen Sie das doch endlich.
Es ist eine vom GR übertragene Aufgabe an die städtischen Gesellschaften, ihre Dienstgeschäfte selbst zu erledigen und darüber dem Aufsichtsrat zu berichten. So auch in diesem Fall bei Auftragsvergaben. Die Auswirkungen eines Aufgabenstopps hat eben Herr Oberbürgermeister Fenrich dargestellt, wir schließen uns dem an. Auch, weil die Vergaben Dampf machen – für einen Konjunkturschub.
Die FDP-Fraktion lehnt den fraktionsüber-greifenden Antrag GRÜNE, FW, Die LINKE
ab.

Aktuelles aus dem Gemeinderat 20.10.2009: Gewerbegebiet erhalten!

Zum Raumordnungsverfahren über die Ansiedlung eines MÖMAX-Einrichtungshauses auf dem Grundstück Am Storrenacker 2-4:
Die Nichtansiedlung von IKEA auf Karlsruher Gemarkung scheiterte nicht an einem Gemeinderats-beschluss, sondern am großen Flächenbedarf dieses Kult-Möbelhauses. Die Fraktion sei nicht grundsätzlich gegen die Ansiedlung eines großflächigen Möbelhauses in Karlsruhe.
Das Grundstück Storrenacker 2-4 liegt in einem hochklassigen Gewerbegebiet mit direktem Autobahnanschluss. Die FDP will es für eine Gewerbeansiedlung freihalten.
Immer wieder wird aus dem Wirtschaftsdezernat beklagt, dass es in Karlsruhe zu wenig Gewerbeflächen gibt. Das bedauert die Fraktion sehr, aber gerade aus diesem Grund ist nicht einzusehen, dieses Areal für eine großflächige Einzelhandelsnutzung umzuwidmen.
Die Fraktion lehnte mit Mehrheit - bei einer Enthaltung - die Vorlage ab.

Aktuelles aus dem Gemeinderat 20.10.2009: zum Demografischen Wandel:

Aus dem Zahlenwerk und den Statistiken des vorgelegten Berichtes des Amtes für Stadtentwicklung zum „Demografischen Wandel in Karlsruhe: Zu- und Fortzüge über die Stadtgrenzen von 1999“ zieht die FDP-Fraktion folgende politische Schlüsse: Während andere Regionen und Gemeinden eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung befürchten müssen, ist Karlsruhe gut aufgestellt! Durch den Zustrom meist von Auszubildenden, Studierenden und jungen Berufsanfängern hat sich die Stadt stark verjüngt und einen Wanderungsgewinn in dieser Gruppe der 16- 26jährigen von 21.013 Personen erzeugt und kann den demografisch bedingten Sterbeüberschuss mehr als kompensieren.
Die FDP-Fraktion will daher, dass das „Leitbild Karlsruhe“ viel stärker als bisher an diesen Politikfeldern ausgerichtet wird: Bildungs-, Kultur-, Wirtschaftsförderung, Stadtteilplanung und Infrastrukturqualitäten. Sie müssen eine neue Qualität bekommen und stärker – wenn bisher überhaupt – vernetzt werden. Auch, um der Lebenszyklusgruppe der 16- bis unter 26-Jährigen dauerhafte Perspektiven in der Stadt aufzuzeigen. Denn sie sollen in den kommenden Jahren nicht zu denen gehören, die heute in dem Bericht in der Gruppe der 26- bis 45-Jährigen als Abwandernde ausgewiesen werden.
Marketingmäßig ist dafür noch viel zu tun, deshalb fordert meine Fraktion ebenso eine Gemeinschaftsinitiative, die Karlsruhe die Karlsruhe zur kinderfreundlichsten Stadt im Südwesten entwickelt mit vielseitigen Kindertageseinrichtungen, Ganztagesschulen unterschiedlichster Profile, vielfältige kreative Freizeit- und Gestaltungsmöglichkeiten. Das heißt auch preiswerten Miet- und / oder Eigentums-wohnraum verschiedenster Qualitäten anzubieten, um dem „Wohnen in der Großstadt“ Qualität zu geben. Dafür brauchen dringend wir dringend eine Strategie für preiswerten Wohnraum für junge Familien. (mehr auf der Homepage der Fraktion)

Aktuelles aus dem Gemeinderat 20.10.2009: zum Rechnungsprüfungsbericht der Schlussbilanz 2007

Das Gesamtergebnis 2007 schließt mit einem Überschuss von rd. 39 Mio. Euro ab, d. h. die Stadt hat ihren Ressourcenverbrauch durch Einnahmen aus Kommunalsteuern, Gebühren und staatlichen Zuwendungen überdeckt und demgemäß ihre Kapitalposition verbessert – ein erfreuliches Ergebnis.
Aber es ist ein Ergebnis, das mit den Ergebnissen der Vorjahre nicht verglichen werden kann, weil ihm erstmals die Regeln der Neuen Kommunalen Haushaltsrechnung - NKHR - zugrunde liegen. Und es ist ein Ergebnis, in dem einige Prüfungsfeststellungen hauptsächlich durch die Umstellung auf die neue Buchführung entstanden. Dass die Frist zur Erstellung des Jahresabschlusses nicht eingehalten werden konnte, und sich hierdurch die Prüfung desselben verschoben hatte, ist sicherlich durch diese Umstellung der Buchführung bedingt und somit verständlich.
Die Haushaltsberatung, die Bilanzierung nach dem Doppik-Verfahren – die Haushaltsführung in Konten, mit der Gewinn- und Verlustrechnung wie unter Kaufleuten üblich – zeigen aufgrund der Prüfungen durch das Rechnungsprüfungsamt, dass auch hier noch manches angepasst werden muss. Und ich erinnere daran, dass auch noch die Berücksichtigung der Haushalsauswirkungen auf die Geschlechter (Gender Budget) – ein Beschluss des Gemeinderates – noch umzusetzen ist.
Die Anmerkungen der FDP-Fraktion zur Bilanz und zum Prüfungsbericht verstehen wir als Unterstützung der Kämmerei und des RPA, um mit Ihnen gemeinsam mitzuwirken, unsere Stadtfinanzen, die Ausgaben und Einnahmen, so transparent wie nur möglich aufzuzeigen – insbesondere auch für unsere Bürger und Bürgerinnen. Wir verstehen aber die heutige Aussprache über den Prüfungsbericht auch als Auftakt für vertiefende Bewertungen zur Haushaltskonsolidierung und mittelfristigen Finanzplanung.
(mehr dazu auf der Homepage)

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Ganztagesgrundschule Grötzingen

Die Aufgabe der Hauptschule Grötzingen scheint unausweichlich. Um den dann freiwerdenden Schulraum zu nutzen und den Bewohnern Grötzingens einen häufig geäußerten Wunsch zu entsprechen, fordern wir den Ausbau der Grundschule zur Ganztagesschule.
Eine Ergänzung mit Hortplätzen für Ältere ist auf Grund der ausreichenden Räumlichkeiten ebenfalls machbar.
Wir gehen davon aus, daß mit freiwerden der Räumlichkeiten Zug um Zug das Vorhaben umgesetzt werden kann.

Samstag, 3. Oktober 2009

Liberaler Aufschwung - FDP ist Spitze!

Die FDP Baden-Württemberg erreichte bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 ihr bestes Ergebnis bei Bundes- bzw. Landtagswahlen seit 1949.
Wir liegen mit einer Differenz von 0.5% fast gleich auf mit der SPD.
In 17 von 38 Wahlreisen in Baden-Württemberg sind wir zweitstärkste Kraft.
Wir erhielten in Baden-Württemberg über eine Million (genau: 1.022.105) Zweitstimmen.
Wir entsenden 15 Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg in den Bundestag - so viele wie die SPD und auch so viele wie noch nie zuvor!
Den bundesweit höchsten Zweitstimmenanteil der FDP erreichte Ernst Burgbacher MdB im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen: 21.9%!
Die zweitmeisten Wolfgang Dobler im Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen (21.5%), gefolgt von Birgit Homburger MdB im Wahlkreis Konstanz (21.3%).

In die Verhandlungskommission des Koalitionsvertrages auf Bundesebene wurden Birgit Homburger MdB und Dirk Niebel MdB entsandt.

Freitag, 2. Oktober 2009

Die FDP-Fraktion will sich gerne weiterhin für das FEST einsetzen.

Auf der Sympathiekundgebung für DAS FEST am 2.10.09 auf dem Friedrichsplatz erklärte der stellvertr. Vorsitzende der FDP-Fraktion Tom Hoyem:
"Wir können aber als Politiker nur Rahmenbedingungen schaffen. Füllen müssen Sie die Hülle. Ohne das know how der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtjugendausschusses scheint uns das zumindest fraglich. An einer gewissen „Pflege“ der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollte es nicht fehlen.
Wir mussten den Eindruck gewinnen, dass wohl ein gewisser Gigantismus der Veranstaltung zu guter Letzt das Genick gebrochen hat. Leider, muss ich heute sagen, hat man da wohl schon vor Jahren versäumt, auf mahnende Stimmen zu hören.
Ich sage deshalb ganz bewusst: BACK TO THE ROOTS! Machen Sie es wieder so, wie es vor „Simple Minds“ war und alle sind glücklich. Außer vielleicht Herr Fluhrer. Aber wie sagt man gerade hier in Deutschland: Wir sind das (FEST-)Volk. Machen sie wieder eine Veranstaltung von Karlsruhern für Karlsruhe. Vielleicht können Sie nun, wo Sie ohnehin „neu“ planen, dahin zurück, wo viele Karlsruherinnen und Karlsruher das FEST schon lange wieder haben wollen, aber nicht erhört wurden. Dann bleibt das FEST unser Karlsruher FEST und nicht irgendeine Musikveranstaltung. Aber bleiben Sie bitte da wo Sie sind: in der Günther-Klotz-Anlage. Denn der Hügel ist unser Hügel. Den hat sonst keiner und er macht doch das FEST, unser Karlsruher FEST erst aus und damit so einzigartig."

Dienstag, 29. September 2009

DAS FEST - ein Imagefaktor für Karlsruhe

Auf Anfrage der BNN-Redakteurin Tina Kampf erklärte die Vorsitzende der FDP-Fraktion:
"Der Stadtjugendausschuß hat sich große Verdienste mit der Durchführung des FESTES erworben. Der starke Publikumsandrang hat Sicherheitsprobleme aufkommen lassen und den Stadtjugendausschuß bewogen, künftig als Veranstalter auszusteigen. Um DAS FEST in seiner Bedeutung zu erhalten, sind neue Strukturen - auch zurück zu den Wurzeln - gefragt. Deshalb sind alle Kulturträger und das Stadtmarketing aufgerufen mittels eines Runden Tisches ein Konzept zu erarbeiten. Die FDP-Fraktion wird dazu ihren Beitrag leisten."

Montag, 28. September 2009

FDP - noch stärker vor Ort!

Heute früh gegen 5 Uhr kam die Nachricht vom Landeswahlleiter: Heinz Golombeck ist Mitglied des Deutschen Bundestages geworden und ist schon abgedüsst zur Fraktionssitzung nach Berlin.
Herzliches Glückwunsch, lieber Heinz!

Dienstag, 22. September 2009

FDP: Wahlaufruf zur Bundestagswahl

Deutschland kann es besser - mit neuem Denken!
Deutschland braucht klare Verhältnisse.Unser Land muß von der Mitte aus regiert werden. Mehr auf der Homepage der FDP, rechts in der Rubrik Liberales Umfeld
Macht die Mitte stark!Deshalb am 27.September 2009 FDP wählen.

Donnerstag, 17. September 2009

Das FDP-Steuerkonzept entlastet die Familien

Die SPD behauptet, bereits heute wäre eine vierköpfige Familie bei 40.000 Euro steuerfrei – das FDP-Steuerkonzept würde diese Familie also gar nicht entlasten.
Das ist falsch!
Bundesfinanzminister Steinbrück nimmt wie üblich das FDP-Steuerkonzept nicht zur Kenntnis, sondern macht auf ziemlich durchsichtige Weise Wahlkampf. Denn Fakt ist: Mit dem FDP-Steuerkonzept hat diese Familie 2.331 Euro mehr Netto im Jahr.
Ursache für die Steinbrück’sche Fehlleistung ist folgendes: Steinbrück stellt der (von der Familie) gezahlten Steuer das (vom Staat) gezahlte Kindergeld gegenüber. Unsere Beispielsfamilie mit 40.000 Euro hat dann also 3.842 Euro Steuern gezahlt, gleichzeitig aber 3.936 Euro Kindergeld erhalten: Macht nach Steinbrück’scher Lesart ein Plus von 94 Euro im Jahr.
Die FDP dagegen hat bei ihrer Rechnung das Kindergeld nicht mit einbezogen. Denn für die FDP ist die Sicht der Bürger entscheidend. Und die Bürger verstehen die Kindergeldzahlung nicht als Minderung ihrer Steuerlast, zumal bei vielen Familien auch Kindergeldempfänger und Steuerzahler nicht identisch sind. Würde man die Steinbrück’sche Art der Rechnung für das FDP-Steuerkonzept auf unsere Beispielsfamilie anwenden, wäre diese Familie steuerfrei und hätte (ohne Änderungen beim Kindergeld) 2.425 Euro zusätzlich. Macht ein Netto-Plus von 2.331 Euro im Vergleich zu heute.
Das Manöver von Finanzminister Steinbrück sehr durchsichtig: Er muss das Kindergeld mit einbeziehen, sonst würde sich seine These nicht halten lassen und die FDP hätte doch recht: Denn ohne die Einbeziehung von Kindergeld in die Rechnung sieht das Ergebnis ganz anders aus.
Nach FDP-Konzept ist die Familie steuerfrei, nach geltendem Recht steuerpflichtig mit 1.004 Euro im Jahr.
Das FDP-Steuerkonzept ist entlastet in jedem Fall, weil
1. der Freibetrag für die Kinder 8.004 € beträgt, im geltenden Recht 6.024 €;
2. der FDP-Stufentarif bei jedem Einkommen niedriger als der geltende Tarif ist;
3. im FDP-Modell sämtliche Sozialversicherungsbeiträge abzugsfähig sind, im geltenden Recht (trotz der Änderungen bei der Krankenversicherung) diese Beträge aber nur gedeckelt abzugsfähig sind.

Sonntag, 13. September 2009

Hildegard Hamm-Brücher erinnert an Theodor Heuss



In einem Aufsatz der Süddt. Zeitung vom 12./13.9.2009 erinnert Hildegard Hamm-Brücher an den 12. September 1949. An diesem Tag wurde im zweiten Wahlgang Theodor Heuss zum ersten Bundespräsidenten und am 14.September Konrad Adenauer mit einer Stimme Mehrheit (seiner eigenen) zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Wie sie schreibt, war Heuss außerhalb seiner schwäbischen Heimat ziemlich unbekannt, obwohl er Sprecher der fünfköpfigen liberalen Fraktion war. Heuss wollte der jungen Demokratie und ihren Bürgern verpflichtende Werte mit auf den Weg geben und Demokratie nicht nur als Staats-, sondern eindringlich auch als Lebensform vermitteln... Dabei ging es ihm um vier Schwerpunkte:
1. Sein grundsätzliches Demokratieverständnis. Eindringlich warnte er davor, "Demokratie als Zauberformel für die Nöte der Welt zu erhoffen" - sie sei nicht nur Wählerstatistik, sondern die Anerkennung eines freien Menschentums, das auch im Gegner den Partner sieht, den Mitspieler.
2. Demokratie als Lebensform - das war für ihn eine Art Ceterum censeo: Es gelte "eine Art Formkraft zu entwickeln, damit sich ein demokratischer Stil entfalte - etwas, was uns bis heute noch nicht ausreichend gelungen ist. "Wenn die Verfassung nicht im Bewusstsein und der Freude des Volkes lebendig ist, dann bleibt sie ein Stück Machtgeschichte der Parteien, die wohl notwendig sind, aber nicht ihren Sinn erfüllen", so zitiert sie Heuss und weiter.
3. Die Verantwortung für die Aufarbeitung der Erblasten der NS-Vergangenheit, die kein anderer deutscher Politiker im Jahrzehnt seiner Bundespräsidentenschaft so eindringlich und wiederholt angemahnt hat.
4. Sein spontaner Humor, seine Schlagfertigkeit und Eigenständigkeit. Talente, die unter deutschen Politikern Seltenheitswert haben. Wenn er etwa am späteren Abend mit seinen Gästen noch gesellig bei Rotwein und Zigarren saß und zum Aufbruch gemahnt wurde, pflegte er zu entscheiden: Gut, der Bundespräsident geht, aber der Heuss bleibt hocken. ... Ja der Heuss, so Hamm-Brücher, war, wie er leibte und lebte, wirklich ein Glücksfall mit seiner allzeit präsenten Menschlichkeit, und mit seinem umwerfenden Humor wirkte er entkrampfend in einer Zeit, die noch von martialischer Uniformiertheit, verwilderter Sprachkultur und obligatorischem Führungsstil geprägt war. In seinen letzten Lebenstagen schrieb er über die "innere Freiheit": "Sie ist der köstlichste Besitz, den Gott dem Menschen als Möglichkeit geschenkt hat und den als Aufgabe zu begreifen seine Würde bestimmt."
An diese, unser Demokratieverständnis vertiefende Sentenz zu erinnern, ist der 12. September 2009 eine willkommene Gelegenheit, meint Hildegard Hamm-Brücher, die 1948 der FDP beitrat, im selben Jahr in den Münchener Stadtrat einzog, in der sozial-liberalen Koalition Staatsministerin im Auswärtigen Amt war, aber 2002 trat aus der FDP austrat.

Dienstag, 8. September 2009

Patrick Meinhardt MdB zur Bildungspolitik

Am Sonntag, den 20. September 2009, um 19 Uhr, Karlsruhe-Weststadt, Alleehotel, lädt der Kreisverband Karlsruhe und der Bundestagskandidat Heinz Golombeck ein.

Wahlkabarett: Der schräje Otto

Dr. Wolfgang Zwirner nimmt die Parteien aus Korn:
Donnerstag, den 10. September 2009, 20 Uhr
in der Begegnungsstätte in Wolfartsweier. Der Eintritt ist frei.

Sonntag, 6. September 2009

FDP-Veranstaltungen in Karlsruhe Land

Empfehlenswerte Termine im Rahmen des Bundestagswahlkampfes
08.09.2009, ab 20 Uhr
"Bundestagswahl 2009 - warum wir eine bürgerliche Mehrheit brauchen"
mit Dr. Hans-Ulrich Rülke, MdL
in Eggenstein-Leopoldshafen, Gasthaus Lamm, Moltkestraße 21

09.09.2009, 17.00-19.00 Uhr
Zielgruppenveranstaltung Christen und Liberalismus
mit Pfarrer Dieter Kleinmann, MdL
in Weingarten, Evangelisches Gemeindehaus am Marktplatz (gegenüber ev.Kirche)

11.09.2009, ab 19.30 Uhr
Großveranstaltung der FDP Baden-Württemberg mit Birgit Homburger, MdB; Dr.Hans-Ulrich Rülke, MdL; Michael Theurer, MdEP und Patrick Meinhardt, MdB
Bretten, Stadtparkhalle Bretten, Postweg 52

16.09.2009, 14.30-16.30 Uhr
Wahlveranstaltung mit Dr. Silvana Koch-Mehrin, MdEP
Östringen-Tiefenbach, Weingut Heitlinger, Am Mühlberg 3

Samstag, 5. September 2009

Silvana Koch-Mehrin und Michael Theurer stark im EP - und für uns vor Ort

Das hervorragende Abschneiden der FDP Baden-Württemberg mit 14,1 % und bundesweit 11 % haben die FDP zur stärksten Delegation innerhalb der liberalen Fraktion ALDE im europäischen Parlament gemacht.
Mit unserer Bundesspitzenkandidatin Silvana Koch-Mehrin und Michael Theurer als Landespitzenkandidaten haben die baden-württembergischen Liberalen nun zwei Vertreter im Europäischen Parlament.Das Europäische Parlament hat seine Arbeit im Juli bereits aufgenommen. Silvana Koch-Mehrin wurde zur Vizepräsidentin des Parlaments gewählt. Bemerkenswert hierbei ist, dass von 14 Vizepräsidenten 11 im dritten Wahlgang gewählt wurden. Die von den Parteien der großen Koalition befeuerte und von den deutschen Medien bereitwillig aufgenommene Diskussion hat diesen Aspekt völlig ausgeblendet. Offensichtlich waren hier nicht nur sachliche Motive handlungsleitend. So wurde der CDUEuropa Abgeordnete Rainer Wieland mit 237 Stimmen zum Vizepräsidenten gewählt und konnte nicht einmal die 264 Stimmen der eigenen Fraktion auf sich vereinigen. Dagegen hat Silvana Koch-Mehrin mit 186 Stimmen mehr als doppelt so viele Stimmen auf sich vereinigen können, als die ALDE-Fraktion Mitglieder hat.
Im Europäischen Parlament haben sich mittlerweile auch die Ausschüsse gebildet. Silvana Koch-Mehrin ist Mitglied im Petitionsausschuss, als auch stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie.
Als Mitglied im Ausschuss für Regionale Entwicklung und als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Internationalen Handel will Theurer zwischen den Interessen der heimischen insbesondere mittelständischen Wirtschaft und der Förderung europäischer Regionen durch die EU eine Brücke zu schlagen. Mit einem Volumen von rund 35 Milliarden Euro jährlich bilden die Struktur- und Regionalfonds eines der wichtigsten Arbeits- und Aufgabengebiete der EU. Als langjähriger Oberbürgermeister von Horb am Neckar und stellvertretender Vorsitzender des Europaauschusses des baden-württembergischen Landtags kennt er die Umsetzung der Europäischen Förderprogramme aus der Praxis und bringt diese Erfahrung in die Arbeit des Europäischen Parlaments ein.
Dabei wird es in den kommenden Monaten vor allen Dingen um die künftige Ausgestaltung der Europäischen Förderprogramme gehen.

Dienstag, 1. September 2009

FDP fordert Bildungssystem, dass sich durch Freiheit, Vielfalt, Leistungsorientierung auszeichnet

Hierfür müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Derzeit werden nach Angaben der OECD in Deutschland nur 5,1% des Bruttoinlandprodukts(BIP) in Bildung investiert. Die FDP setzt sich dafür ein, dass der Bildungsanteil schrittweise auf 7% des BIP angehoben wird.
Zudem muss sichergestellt werden, dass die Mittel dort angekommen, wo sie dringend gebraucht werden: in Kindertagesstätten, Schulen und Universitäten. Wir wollen den Bildungseinrichtungen das Geld auf direktem Wege über Gutscheine oder Budgets zukommen lassen–denn vor Ort kann am besten entschieden werden, was gebraucht wird und wer eingestellt werden soll.
- Den Bundesländern bei Hochschulpakt 2020 Planungssicherheit geben.
- Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder fortführen.
- Den Pakt für Forschung und Innovation fortschreiben.

Mittwoch, 26. August 2009

Patrick Meinhardt: Es ist ein gesellschaftlicher Skandal, wie viele Kinder nicht nach ihren Fähigkeiten gefördert werden

BERLIN. Zu den Ergebnissen einer heute vorgestellten Studie des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, nach der viele Schüler unter ihren Möglichkeiten blieben erklärt der bildungspolitische Sprecher der FDP im Deutschen Bundestag Patrick MEINHARDT, Mittelbaden:
Es ist ein gesellschaftspolitischer Skandal, dass 17 Prozent der Schülerinnen und Schüler eine Schule besuchen, die unter ihren Fähigkeiten liegt.
Deswegen muss endlich Schluss sein mit einer sinnlosen Debatte um Strukturen und Zuständigkeiten in der Schulpolitik. Wir müssen erreichen, dass jeder junge Mensch auch die Schule besucht, die seinen Fähigkeiten entspricht. Nicht der Bildungshintergrund der Familie, nicht der soziale Stand, nicht der Geldbeutel der Eltern darf wie ein Damoklesschwert über der Zukunft eines Schülers hängen.
Hier müssen endlich alle ihre bildungspolitische Verantwortung dafür wahrnehmen, dass echte Leistungsgerechtigkeit in der Schule zum Tragen kommt.
Deswegen brauchen wir Kindergärten als Einrichtung der frühkindlichen Bildung mit Sprachstandsdiagnosen und Begabungsentwicklungen, deswegen brauchen wir die enge Kooperation zwischen Kindergärten und Grundschulen für eine optimale Förderung und deswegen brauchen wir eine Familienberatung vom ersten Tag an, um zu erreichen, dass Elternhaus und Schule Hand in Hand zusammenwirken.
Im Land der Dichter und Denker müssen wir Bildungsbarrikaden einreißen und die Bildungsgerechtigkeit zum Thema Nummer eins machen.

Dienstag, 25. August 2009

Liberale Stichtage: Vor 90 Jahren stirbt Friedrich Naumann


Ehrengrab Friedrich Naumanns auf dem Berlin Zwölf-Apostel-Friedhof.
"Viele Jahre eigenen Lebens und Hoffens gehen mit ihm hin." Mit diesen Worten kondolierte der große Gelehrte Max Weber Friedrich Naumanns Witwe, als er vom Tod seines langjährigen Freundes und politischen Mitstreiters erfahren hatte.

In der Tat wurde Naumanns überraschender Tod bei einem Urlaub in Travemünde von vielen Liberalen nicht nur als ein politischer, sondern auch ein persönlicher Verlust empfunden, so etwa von Theodor Heuss und seiner Frau Elly: "Naumanns Tod hat uns beide des geistigen Vaters beraubt".

Auch politische Konkurrenten wie Gustav Stresemann verweigerten ihm nicht die Anerkennung: "Daß mit ihm eine Persönlichkeit dahingegangen ist, die, mit reifstem Können ausgestattet, im ehrlichsten Wollen und Bemühen Gutes für sein Land wollte und Großes und Bleibendes als Persönlichkeit über die Partei hinaus anregte, das werden ihm am Grabe auch Gegner seiner politischen Anschauung gern bezeugen."

Die Nationalversammlung gedachte am 30. September 1919 des "schweren Verlusts", von dem sie "heimgesucht" worden war. Für Naumanns Partei, deren Führung er gerade eben übernommen hatte (vgl. Liberaler Stichtag 22.7.2009), kam dies fast schon einer Katastrophe gleich, denn sie entbehrte nunmehr einer Integrationsfigur, die die doch recht heterogene DDP (vgl. Liberaler Stichtag 16./18.12.2008) dank seines persönlichen Charismas hätte zusammenführen können.

Naumanns Nachfolger Carl Petersen verfügte nicht über dessen Ausstrahlungskraft und war als Hamburger Senator auch nicht wie dieser in das politische Leben in der Hauptstadt eingefügt. Naumanns Tod dürften den vor allem durch die wirtschafts- und außenpolitischen Entwicklung - Vertrag von Versailles - bewirkten demoskopischen Niedergang der Partei, die zwischen Januar 1919 und Juni 1920 mehr als die Hälfte ihrer Wähler verlor, noch verstärkt haben. Ob nicht nur die DDP, sondern die gesamte Weimarer Republik bei einem längeren Leben Naumanns ein anderes Schicksal genommen hätte, darüber kann nur spekuliert werden.

Was keiner der Zeitgenossen ahnte, war, dass mit Naumanns Tod eine andere politische Karriere im liberalen Sinn begann, denn für ihn rückte Marie-Elisabeth Lüders in die Nationalversammlung nach, die - wenn auch auf andere Weise - für die Entwicklung des deutschen Liberalismus im 20. Jahrhundert ähnlich prägend sein sollte wie der sächsische Pfarrer (vgl. Liberaler Stichtag 25.6.2008).

Sonntag, 23. August 2009

Guido Westerwelle: "Wir wollen vor allen Dingen, dass Deutschland herauskommt aus dieser großen Koalition"

SÜDWESTRUNDFUNK SWR2 Interview der Woche – Manuskript
Autor: Klaus Hempel
Gesprächspartner: Guido Westerwelle, FDP Parteivorsitzender
Redaktion: SWR Studio Berlin
Birgit Wentzien
Sendung: Samstag, 22.8.2009, 18.30 – 18.40 Uhr, SWR2
2 SWR2 Interview der Woche vom 22.8.2009

SWR: Herr Westerwelle, wie läuft der Wahlkampf aus Ihrer Sicht?
G. W.: Bisher ist das kein Wahlkampf, wie ich ihn mir wünsche, weil er sich eigentlich auf gegenseitige Beschimpfungen der Regierungsparteien beschränkt. Und man über die wirklichen Zukunftskonzepte nicht mehr redet oder noch nicht redet. Ich hoffe, dass wir in dem Wahlkampf in den nächsten Wochen noch erleben, dass man über die Frage miteinander diskutiert und auch ringt: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Wie soll Deutschland in zehn, fünfzehn, zwanzig Jahren aussehen? Wovon wollen wir in der Zukunft leben? Was soll unseren Wohlstand bringen? Sprich, dass man sich etwas mehr mit der wirklichen Zukunft unseres Landes auseinandersetzt. Und etwas weniger diese Beschimpfungen und auch zum Teil Angriffe der Regierungsparteien unter der Gürtellinie dann noch haben wird.
SWR: Die Bundeskanzlerin macht im Moment, wie es scheint, alles richtig. Sie bietet vor allem der SPD keinerlei Angriffsfläche. Freut Sie das? Sie würden ja gerne mit Ihr regieren.
G. W.: Ich werbe für die FDP. Und unsere Ziele sind in der Tat, dass wir eine bürgerliche Regierung mit der Union bilden können. Wir wollen vor allen Dingen, dass Deutschland herauskommt aus dieser großen Koalition. Wir wollen, dass vor allen Dingen eine Linksregierung verhindert werden kann. Also ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linkspartei. Wir wollen, dass das nicht rechnerisch und erst recht nicht politisch zustande kommen kann. Dabei möchten wir als FDP natürlich so stark werden wie möglich. Denn auch die Union hat ja in den letzten Jahren einen Linksrutsch hinter sich, den wir als unerfreulich ansehen. Die Gesundheitspolitik beispielsweise. Aus unserer Sicht Planwirtschaft und ein bürokratisches Monstrum, das geschaffen worden ist. Das alles teurer macht, nichts besser. Dafür ist ja nicht nur die SPD verantwortlich, sondern auch die Union.
SWR: Die Kanzlerin ist in der Bevölkerung sehr beliebt. Aber die Union profitiert nicht so recht in den Umfragen davon. Sie pendelt so um die 35 Prozent in den Umfragen. Haben Sie Angst, dass es wie 2005 wieder nicht reichen könnte, weil die Union zu schwach bleibt?
G.W.: Die FDP gleicht ja im Augenblick auch aus, was die beiden größeren Regierungsparteien verlieren. Wir gewinnen sehr hinzu, weil wir glaubwürdig sind, weil wir klar sind, weil wir geschlossen sind. Und wenn wir mitbringen, was vielleicht bei anderen weggeht, ist es auch für die Verhandlungen in
Interview der Woche : mit Guido Westerwelle  2
einer Koalition vernünftig. Denn wenn man ein faires Steuersystem durchsetzten möchte, und das wird schon schwer genug, dann geht das natürlich leichter, wenn wir von den Wählerinnen und Wählern auch genügend Muskeln für die Verhandlungen bekommen, sprich ein gutes Wahlergebnis.
SWR: In den letzten Bundestagswahlkämpfen haben wir immer wieder gesehen: Es kann etwas Unvorhersehbares passieren, es kann sich ganz schnell drehen. Die SPD liegt jetzt am Boden. Aber auch sie kann im Prinzip ganz schnell aufholen. Sollte es am Ende für Schwarz-Gelb nicht reichen, würden Sie dann noch einmal für vier Jahre in die Opposition gehen?
G.W.: Wenn die Wähler sich entscheiden für eine linke Mehrheit aus SPD, Grünen und Linkspartei, dann sind wir in der Opposition. Dann gibt es vielleicht noch einmal für eine Übergangszeit eine Große Koalition. Ein Jahr vielleicht. Aber dann werden Persönlichkeiten wie Herr Wowereit das Ruder in der SPD übernehmen, vielleicht Frau Nahles oder Herr Gabriel. Und die werden natürlich auch eine Regierung mit den Grünen und der Linkspartei bilden. Das will ich unbedingt verhindern. Und ich möchte deswegen eine bürgerliche Regierung der Mitte bilden. Union und FDP haben Programme, die auch unterschiedlich sind. Die aber, wenn es um Wachstum, Arbeitsplätze und neue Technologien geht, besser zusammen passen als alles, was sonst noch im Angebot da ist.
SWR: In jedem Interview, das Sie geben, wiederholen Sie gebetsmühlenartig: Eine Ampel halte ich für ausgeschlossen. In einem Zeitungsinterview haben Sie vor kurzem gesagt: Ich kann es auch mit Blut an eine Wand schreiben! Was müsste passieren, dass eine Ampel überhaupt möglich wäre?
G.W.: Ich halte es derzeit nicht für möglich. Und zwar nicht, weil ich etwas gegen Herrn Steinmeier persönlich hätte, sondern weil die Programme nicht mehr zusammen passen. Die SPD und die Grünen haben einen enormen Linksrutsch hinter sich, was durch das Aufkommen der Linkspartei ja auch entstanden ist. Ich gehe sogar so weit, dass ich die SPD in ihrem derzeitigen zersplitterten, auch zerrissenen Zustand nicht als regierungsfähig ansehe. Ich glaube, dass die SPD eine Phase in der Opposition braucht, um sich wieder aufzurichten. Sie hat ja eigentlich kein gemeinsames Programm mehr. Sie ist personell zersplittert. Jeder weiß, dass Herrn Steinmeier Herr Wowereit längst im Nacken sitzt, weil er selber Kanzler werden möchte. Und der macht es dann auch mit einer Linkspartei und den Grünen zusammen. Und all das bringt die FDP zu der Erkenntnis, dass wir mit unserem Programm möglichst stark werden wollen, damit wir in Koalitionsverhandlungen mit der Union auch eine Politik der Mitte durchsetzen können.
SWR: Stichwort Steuerreform, Steuerentlastung. Nach Berechnungen der Finanzexperten von Bund, Ländern und Kommunen steuern wir bis zum Jahr 2013 auf Defizite in der Größenordnung von 500 Milliarden Euro hinzu. Das ist eine Größenordnung, die es noch nie gegeben hat. Sie versprechen Steuersenkung und sagen gleichzeitig, Sie wollen die Neuverschuldung beenden, zumindest drastisch herunterfahren. Das versteht kein Mensch, der rechnen kann.
G.W.: Doch! Denn jeder der rechnen kann weiß, dass der Staat kein Einnahmeproblem hat, weil die Steuern zu niedrig wären. Sondern er hat ein Ausgabeproblem, weil er zu viel verplempert. Wir haben etwa vierhundert Vorschläge gemacht, wo auch ein zweistelliger Milliardenbetrag an Einsparungen sofort möglich wäre. Wir haben darüber hinaus auch vorgerechnet: Wenn es uns gelingen würde, durch ein faires Steuersystem die Schwarzarbeit um 20 Prozent zu reduzieren, wären dadurch die Staatsfinanzen schon wieder im Wesentlichen gesund.
Interview der Woche : mit Guido Westerwelle  3
SWR: Das ist doch reines Wunschdenken. Wenn Sie eine Steuerreform machen, müssen Sie die solide gegenfinanzieren. Schwarzarbeit ist Schattenwirtschaft. Wir wissen noch nicht einmal, ob es wirklich 350 Milliarden Euro sind. Wir wissen auch nicht, was rein käme.
G.W.: Deswegen habe ich ja angefangen mit unseren Kürzungsvorschlägen im Bundeshaushalt, nämlich 400 an der Zahl. Und habe erst als Zweites gesagt: Wenn man von einer Schwarzarbeit in Deutschland von 350 Milliarden Euro ausgeht, das sind die Zahlen der Regierung, nicht unsere. Und man weiß, dass das ja nicht alles Schwerkriminelle sind, die den Staat betrügen wollen, sondern das ganz breite Volk, das dieses Steuersystem nicht mehr akzeptiert. Es ist ein ungerechtes Steuersystem, das wir in Deutschland haben. Nur durch gerechte Steuerpolitik wird man das reduzieren können. Wenn man es schaffen würde, dann ist das Thema der Staatsfinanzen im Wesentlichen beantwortet.
SWR: Wir müssen davon ausgehen, dass die Arbeitslosigkeit deutlich steigen wird. Damit werden die Sozialkassen ein Problem bekommen, das zeichnet sich ganz klar ab. Und natürlich fragt man sich dann: Was kommt da auf uns zu? Welche Einschnitte kommen auf uns zu?
G.W.: Ich glaube, dass wir unseren Sozialstaat treffsicher machen müssen. Das heißt, dass jeder, der einen Schicksalsschlag erlebt und erlitten hat, wissen muss, dass er nicht durchs Rost fällt. Gleichzeitig müssen wir vor allem daran arbeiten, dass Menschen aus dem Sozialstaat den Weg zurückfinden können ins ordentliche Wirtschafts- und Arbeitsleben. Deswegen halte ich es für herausragend bedeutsam, dass die Bildungspolitik endlich auch als ein großes Vorhaben der sozialen Gerechtigkeit angegangen wird. Wenn man zulässt, dass sich junge Menschen manchmal in der zweiten und dritten Generation im Sozialstaat einrichten, dann macht man einen schweren Fehler. Gerade diesen jungen Menschen wollen wir einen Aufstieg durch gute Bildung ermöglichen. Das fängt an mit der vorschulischen Betreuung. Das geht weiter über die Sprachkompetenz. Dass in bestimmten Vierteln, die man so leichtläufig „Ausländerviertel“ nennt, die deutsche Sprache nicht mehr gesprochen wird, ist ein ganz schwerer Fehler. Nicht nur für die Gesellschaft, sondern vor allem auch für die Kinder, die doch nie eine richtige Chance in Deutschland haben, wenn sie nicht von Kindesbeinen an mit der deutschen Sprache vertraut werden.
SWR: Aber was kann die Bundesregierung da ausrichten? Bildung ist Ländersache. Es ist nicht so einfach, da mitzumischen.
G.W.: Da gebe ich Ihnen ohne weiteres recht. Das ist kein Spaziergang, sondern eine große Aufgabe. Und es war ein Fehler, dass die Föderalismusreform die Bildungspolitik noch weiter zersplittert hat. Was Schwarz-Rot beschlossen hat. Wir als FDP haben das immer abgelehnt. Trotzdem muss es unser Kernanliegen sein, Bildung wieder ganz oben auf die Prioritätenliste der Politik zu setzen. Es ist doch absurd, wofür Deutschland Geld ausgibt. Für alte Autos haben wir fünf Milliarden Euro übrig. Aber wenn es darum geht, dass für kleinere Klassen Geld gefunden wird, für bessere Bildung, dann heißt es: „Dafür ist nichts da!“ Wir wollen das Geld lieber in junge Köpfe stecken als in alte Autos. Und das ist eine Frage der finanzpolitischen Prioritätensetzung. Geht nicht, gibt’s nicht!

Donnerstag, 6. August 2009

Peter Sloterdijk gewinnt Wahl zum "Autor der Freiheit"

Die Wahl zum "Autor der Freiheit" im Monat Juli hat Peter Sloterdijk gewonnen. In seinem in der Frankfurter Allgemeinen veröffentlichten Essay "Die Revolution der gebenden Hand" rechnet er mit der Unterstellung ab, Kapital „sei nur ein Pseudonym für eine unersättliche räuberische Energie“.
Er fordert dazu auf, lieber „auf den zeitgenössischen Staat blicken, wenn man die Aktivitäten der nehmenden Hand auf dem neuesten Stand der Kunst erfassen will.“ Um die unerhörte Aufblähung der Staatlichkeit in der gegenwärtigen Welt zu ermessen, sei es nützlich, sich an die historische Verwandtschaft zwischen dem frühen Liberalismus und dem anfänglichen Anarchismus zu erinnern. Laut Sloterdijk leben wir nicht im Kapitalismus, sondern in einem „massenmedial animierten, steuerstaatlich zugreifenden Semi-Sozialismus auf eigentumswirtschaftlicher Grundlage.“
Peter Sloterdijk erhielt 42 Prozent der Stimmen. Auf den zweiten Platz wählten die Leser von www.freiheit.org mit 30 Prozent "Die Generation C64 schlägt zurück" von Christian Stöcker, auf den dritten Platz kam "Warum der Kapitalismus beibehalten werden muss" von Michael Miersch mit 28 Prozent.

Dienstag, 4. August 2009

Sibylle Laurischk, MdB zur Integrationspolitik

Die stellv. Landesvorsitzende der Liberalen Frauen Baden-Württemberg und Bundestagsabgeordnete aus Offenburg erklärte: "In der Integrationspolitik müssen wir Potentiale aller Bürger fördern und der Gesellschaft erschließen, das heißt, Zuwanderung als Potential zu begrüßen und Bildungsabschlüsse möglichst anzuerkennen, damit vorhandene Fachkenntnis nicht brach liegt und die Menschen Arbeit finden können. Die Sprachfähigkeit gerade der Mütter als Bildungsmultiplikatorinnen ist zu fördern. Es reicht nicht, Minimalkenntnisse der deutschen Sprache von nachziehenden Ehefrauen im Ausland zu prüfen und sie dann in Deutschland allein zu lassen. Die Optionspflicht für hier geborene Kinder ausländischer Eltern hinsichtlich ihrer Staatsbürgerschaft hat sich überholt. Wer hier aufgewachsen ist, sollte auch in Deutschland sich heimisch fühlen."

Freitag, 31. Juli 2009

Eklatante Schieflage" - Gemeinderat spart in den eigenen vier Wänden

Auszüge aus der Pressemeldung von ka-news vom 30.7.09(ram) - Es muss gehandelt werden: Der Karlsruher Haushalt befindet sich - laut Regierungspräsidium - in einer "eklatanten Schieflage". Daher will Oberbürgermeister Heinz Fenrich "eine haushaltswirtschaftliche Sperre von fünf Millionen Euro erlassen." In der letzten Sitzung des Gemeinderats vor der Sommerpause warb Fenrich am Dienstag, 28. Juli, erfolgreich um Zustimmung für diese Sperre.
"Die haushaltswirtschaftliche Sperre beinhaltet nur verwaltungsintern wirkende Maßnahmen", heißt es in der Beschlussvorlage. Sach- und Dienstleistungen sowie Bereiche, in denen bereits eingespart wurde, seien von der Sperre ausgenommen. Ebenfalls nicht betroffen sind, laut Beschlussvorlage, die Schülerbeförderung, die Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen sowie alle "freiwilligen Leistungen".
Außerdem hat sich die Verwaltung vorgenommen, zeitnah ein konkretes Haushaltskonsolidierungskozept zu erarbeiten, um die Auflagen des Regierungspräsidiums zu erfüllen. Die gemeinderätlichen Gremien sollen regelmäßig über den aktuellen Stand informiert werden.

"Wir haben jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt", stellte Grünen-Stadträtin Bettina Lisbach in ihrem Wortbeitrag fest. Dabei verwies sie auf "Prestigeprojekte" wie die Messe und das Europabad. Man dürfe nicht an "falschen Stellen sparen" - "falsch", darunter verstehen die Grünen Bildung, Klimaschutz und Soziales. Mit ihrer Aussage: "Wir können nicht über das Haushaltskonsolidierungskonzept sprechen ohne über die U-Strab zu reden" sorgte sie für ordentlich Wirbel.

"Die Stadt hat nicht über ihre Verhältnisse gelebt, die Stadt hat sich für die Zukunft fit gemacht", widersprach Rita Fromm ihrer Vorrednerin energisch. Auch die FDP-Fraktion unter Vorsitz von Fromm stimmte letztlich für den Antrag.

Bevor der Antrag mit einer Gegenstimme angenommen wurde, reagierte Oberbürgermeister Heinz Fenrich noch auf die Wortmeldung von Lisbach: Es sei der "schlimmste Vorwurf", dass Karlsruhe über seine Verhältnisse gelebt habe. Man habe innerhalb von zehn Jahren die pro Kopf Verschuldung mehr als halbiert und das "kann sich bundesweit sehen lassen".

Donnerstag, 30. Juli 2009

Die schwindende Mitte



Die gesellschaftliche Mitte bildet den Teil der Bevölkerung, der – ohne notwendigerweise über Spitzeneinkommen zu verfügen – von Erwerbsarbeit lebt und sich damit Vermögen zur Sicherung der eigenen, unabhängigen Existenz ansparen möchte. Gerade deshalb ist es fatal, dass diese Mitte hierzulande zusehends an Substanz verliert und von der Politik bedrängt wird, zumal der Anteil der in irgendeiner Form von staatlichen Mitteln abhängigen Menschen beständig zunimmt.

Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hat daher eine neue Initiative mit dem Titel umSteuern – Freiheit braucht Mut! gestartet.
Stark machen wir uns im Rahmen dieser Initiative für drei Dinge: für ein drastisch vereinfachtes, allgemeinverständliches Steuersystem, das vor allem die Mitte der Gesellschaft
entlasten soll; für das Bürgergeld, das Anreize für Arbeit schafft, die wirklich Bedürftigen dabei aber nie aus den Augen verliert und für den Erwerb von Eigentum. Gerade Liberale haben aus einem Einzelrecht für wenige eine Chance für viele gemacht.

Diese Themen werden wir auf dem zentralen Initiativen-Kongress am 17. August in Köln unter dem Titel "Die schwindende Mitte" im Kreise renommierter Politiker, Wissenschaftler und Publizisten analysieren und – mit Ihnen – diskutieren.
Anmeldungen über die FNSt: www.fnst-freiheit.org

Mittwoch, 29. Juli 2009

Karlsruher Gemeinderat konstituiert - erster Antrag von der FDP-Fraktion

Am 28. Juli 2009 konstituierte sich der Gemeinderat. Die FDP-Fraktion stellt sechs Stadträte von 48. Sie bildet mit der KAL-Fraktion und dem Stadtrat Friedemann Kalmbach /GfK eine Zählgemeinschaft, die nicht mit einer Koalition gleichzusetzen ist, sondern der Sitzverteilung in den Ausschüssen, Gremien, Beiräten und Aufsichtsräten dient.
Im Rahmen dieser Sitzung wurde auch der Antrag der FDP-Fraktion: Sitz für den Gesamtelternbeirat Karlsruher Kindertageseinrichtungen im Jugendhilfeausschuß beraten. Die FDP-Fraktionsvorsitzende Rita Fromm begründete einen ordentlichen Sitz mit Stimmrecht, weil in der Vergangenheit nur eine passive Teilnahme möglich war. Sie stellte fest, dass neben dem Träger der Einrichtungen auch die Sachkenntnis der Elternschaft für die Ausschussarbeit bedeutsam sei.

Bei 8 Ja-Stimmen (6 FDP) von 48 wurde der Antrag abgelehnt. Die Ablehnung wurde von der Verwaltung damit begründet, dass dieser Ausschuß zu groß sei, der Gesamtelternbeirat aber zu TOP, die die Kindertageseinrichtungen betreffen, eingeladen und angehört werde. Dem schlossen sich - ohne Aussprache - die anderen Fraktionen an.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Durlach: FDP-Ortschaftsratsfraktion konstituiert

Auf der konstituierenden Sitzung der um 100 % gewachsenen FDP-Ortschaftsratsfraktion wurden Günther Malisius zum Fraktionsvorsitzenden und Dr. Horst Dilger zum Stellwerterer gewählt. Für den Ausschuss Bauen und Umwelt wurden Dr. Angelika Fink-Sontag und Dr. Horst Dilger nominiert. Vertreter ist hier Prof. Dr. Jan Kowalski. Für den Kulturbeirat wurden Günther Malisius und Dr. Angelika Fink-Sontag als Vertreterin bestimmt. Im Ältestenrat wird Günther Malisius vertreten sein.

Damit sieht sich die neue FDP-Fraktion sehr gut aufgestellt. Sie wird, dem Wählerwillen entsprechend, der die Zahl ihrer Ortschaftsräte verdoppelt hat und ihr damit geballte Macht gegeben hat, noch aktiver Durlacher Punkte nach Rücksprache mit den jeweils Betroffenen in Anträge und Anfragen umwandeln und zur Sprache bringen. gm

Dienstag, 7. Juli 2009

Rita Fromm einstimmig zur Vorsitzenden wiedergewählt


Die neue, um zwei Mitglieder gewachsene, sechsköpfige FDP-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat hat sich konstituiert. Die Mitglieder bestätigten die bisherige Vorsitzende Rita Fromm und deren bisherigen Stellvertreter Tom Høyem einstimmig in ihren Ämtern. Die neue und alte Vorsitzende wertete dies als großen Vertrauensbeweis und als gute Basis für eine erfolgreiche Arbeit der gestärkten Fraktion. „Wir haben große Geschlossenheit bewiesen und werden auch weiterhin in großer Einmütigkeit liberale Schwerpunkte setzen, um unsere Stadt voran zu bringen“, erklärte Rita Fromm. Mit den Worten „Thomas Hock, Thomas Kalesse und Heinz Golombeck stehen fest im Leben und sind eine große Bereicherung für die Fraktion und den Gemeinderat“, begrüßte Rita Fromm die drei neuen Fraktionsmitglieder und dankte gleichzeitig der ausscheidenden Barbara Kofler für ihre über 20-jährige Tätigkeit als Stadträtin.

Sonntag, 5. Juli 2009

Schwarz-Rot hat abgewirtschaftet!

Am 2. Juli 2009 informierte Bundeskanzlerin Angela Merkel das Parlament über ihre Absichten beim bevorstehenden G8-Gipfel im italienischen L'Aquila im Zeichen von Wirtschafts- und Finanzkrise. Die FDP nutzte die letzte Regierungserklärung der Kanzlerin zu einem Fazit: Aus liberaler Sicht steht Deutschland Dank der höchsten Steuererhöhung und dem größten Schuldenberg der Geschichte so schlecht da wie nie zuvor. Die Regierung Merkel ist für die höchste Steuererhöhung aller Zeiten verantwortlich. Zusätzlich ist unter ihrer Regie der Schuldenberg auf ungekannte Höhe angewachsen. Die Sozialdemokraten haben dabei nach elfjähriger Regierungszeit all das zu verantworten, was sie derzeit kritisieren. Schwarz-Rot hat eine Politik betrieben, bei der Deutschland über seine Verhältnisse gelebt hat. Die Abwrackprämie ist nun das Einzige, das von dieser Regierung für die Nachwelt übrig bleibt. Es ist endlich Zeit für eine neue Regierung. Deutschland hat eine bessere und solidere Politik verdient.
Die neueste Idee der SPD für Steuererhöhungen – ist eine alte. Die SPD fordert die Wiedereinführung der Börsenumsatzsteuer, die 1990 in Deutschland abgeschafft wurde. Noch im Februar 2007 hatte die Linke im Deutschen Bundestag ebenfalls die Wiedereinführung der Börsenumsatzsteuer gefordert und war damals noch an den Stimmen der SPD gescheitert. Nun also findet sich der Wunsch nach dieser neuen alten Steuer in den Wahlprogrammen von SPD, Grünen und Linken – die rot-grün-rote Koalition in diesem Punkt steht also. Die FDP lehnt die Wiedereinführung einer Börsenumsatzsteuer strikt ab. Was Deutschland in der gegenwärtigen Finanzkrise sicher nicht braucht, sind neue und höhere Steuern. Mehr Informationen dazu finden Sie als Informationspapier im Anhang zu diesem Schreiben. (zit. PM FDP-Bundestagsfraktion 3.7.2009)

Freitag, 3. Juli 2009

Rita Fromm: Ehrung für 20 Jahre Stadträtin

Am 23. Juni 2009 ehrte Oberbürgermeister Heinz Fenrich drei Stadträte Manfred Bilger / CDU (rechts), Hans Pfalzgraf / SPD (links) und Rita Fromm / FDP (2.rechts) mit der Ehrennadel des Städtetages Baden-Württemberg für 20 Jahre Mitglied im Karlsruher Gemeinderat.
Auf dem Foto die am gleichen Tage neugewählte Erste Bürgermeisterin Margot Mergen und der neugewählte Bürgermeister Martin Lenz für den ausscheidenden Ersten Bürgermeister Harald Denecken

Mittwoch, 24. Juni 2009

Geschlechtergerechte Sprache spiegelt Bewusstsein!

Auf Antrag der GRÜNEN-Fraktion kam es am 23. Juni 2006 zum Ende der Gemeinderatssitzung zu einer heftigen Debatte über die Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache als Bestandteil des Umsetzungsprozesses der Chancengerechtigkeit von Männern und Frauen. Der Antrag, der mit 23 zu 21 Stimmen angenommen wurde, bewirkt, dass künftig alle offiziellen Texte in Broschüren, Formularen und Satzungen so zu formulieren sind, dass Frauen wie Männer sprachlich sichtbar werden.
Nachdenklich stimmte die Argumentation einer Kollegin, die eine erschwerte Lesbarkeit von Texten sah, wenn die weibliche und männliche Form gewählt werde. Die Stadträtinnen Anne Segor/ GRÜNE, Rita Fromm /FDP und Margot Döring / KAL entgegneten, dass eine geschlechtergerechte Sprache ein wesentlicher Kern der Geschlechtergerechtigkeit / Gender Mainstreaming sei. Sprache spiegele Bewußtsein und stehe für ein gewandeltes Rollenverständnis, so die Stadträtinnen. "Trotzdem komme es immer wieder vor, dass von 'Vätern des Grundgesetzes' und 'Stadtvätern' in den Medien die Rede sei, obwohl es
'Vier Mütter des GG' waren und viele Stadträtinnen Mitglieder eines Gemeinderates seien, so Rita Fromm. Sie zitierte darüber hinaus die ehemalige Bundesministerin Rita Süßmuth, die in einer Bundestagsdebatte zur 'geschlechtergerechten Sprache in Gesetzestexten' das Wort ergriff und einen Irrsinn beschrieb. Süßmuth sollte die Verordnung 'Der Arzt im Praktikum' unterschreiben, in der es hieß: "... wenn der Arzt im Praktikum schwanger wird, tritt für ihn die Schwangerschaftsschutzgesetzgebung ein". Üblicherweise kann ein Arzt nicht schwanger werden, wohl aber eine Ärztin. Dieses Beispiel machte deutlich, wie unsensibel Gesetzestexte mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit umgehen. Rita Süßmuth und die anderen Befürworterinnen überzeugten die Mitglieder des Deutschen Bundestages für eine geschlechtergerechte Sprachregelung. "Die deutsche Sprache biete viele Möglichkeiten der männlichen und weiblichen Sprachform, sie gilt es phantasievoll zu nutzen", erklärte Rita Fromm.

Freitag, 19. Juni 2009

Reduzierung der Mehrwertsteuersätze für Hotellerie und Gastronomie wichtig für Tourismusstandort Karlsruhe

FDP bleibt dabei:
Von der CDU/CSU und SPD wurde im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages zum dritten Mal die Beratung des FDP-Antrages zur Einführung ermäßigter Mehrwertsteuersätze für Hotellerie und Gastronomie abgelehnt. Wir Liberale kämpfen trotzdem weiter für unsere Forderung nach mehr Fairness für die deutschen Hotels und Gaststätten im Wettbewerb gegenüber unseren europäischen Nachbarn.

" Es ist wirklich nicht zu verstehen, dass besonders die CDU, die sich doch selbst als wirtschaftsfreundliche Partei versteht, noch nicht die große Bedeutung unseres regionalen Tourismus und der Gastronomie verstanden hat. Besonders in unserer Stadt und der Region haben wir unzählige Möglichkeiten zum Ausbau des Tourismus, aber dann müssen wir gerade diesen Teil unserer Wirtschaft fördern und nicht Hindernisse aufbauen“, so der Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Tom Hoyem.

"In der PaminaRegion - Mittelbaden, Südpfalz, Nordelsass - dürfen keine wettbewerbsverzerrenden Strukturen herrschen, die die Teilregionen Mittelbaden und Südpfalz benachteiligen", so die FDP-Fraktionsvorsitzende Rita Fromm. Zur Veranschaulichung der beachtlichen Differenz zwischen 19-prozentig besteuerten „Steinbrück-Preisen“ und 7-prozentig besteuerten „Burgbacher-Preisen“ hat die FDP-Bundestagsfraktion eine attraktive Papp-Drehscheibe produziert, die über die Bundestagsfraktions-Pressestelle bezogen werden kann.

Donnerstag, 18. Juni 2009

Karlsruher Liberale sehen Landtagsfraktion in schwieriger Lage

Zur überraschenden Abwahl des bisherigen FDP-Landtagsfraktionsvorsitzenden Ulrich Noll erklärte die Fraktionsvorsitzende im Karlsruher Gemeinderat, Rita Fromm, dass es nun darum gehe, wieder Ruhe in die Fraktion - unter ihrem neuen Vorsitzenden Hans-Ulrich Rühlke - zu bringen. Sie sei tief enttäuscht über das Verhalten der Abgeordneten die den bisherigen Fraktionsvorsitzenden durchfallen ließen, ohne vorherige Aussprache. "Wenn es Kritik gibt, muss man die offen äußern. Was hier passiert ist, ist unkameradschaftlich." Noll habe ehrenhafte Arbeit geleistet, um deren Lohn er nun gebracht wurde.
Der Landesvorsitzend der Julis, Leif Schubert, kritisierte den Vorgang ebenso: "Die Nichtwahl von Ulrich Noll als Fraktionsvorsitzender ist seiner herausragenden Arbeit, seines unabhängigen Geistes und seiner politischen Nachdenklichkeit unwürdig."

Sonntag, 14. Juni 2009

Impressionen vom Europawahlkampf












Einige Fotos von einem Ettlinger Parteifreund von der Wahlveranstaltung am 4.6.2009 um 16 Uhr auf dem Karlsruher Marktplatz:

Montag, 8. Juni 2009

Herzliches Dankeschön an die Wähler und Wählerinnen


Die FDP-Fraktion und ihre Vorsitzende Rita Fromm danken allen Karlsruhern und Karlsruhrinnen, dass sie mit ihrer Stimmabgabe ein Zeichen für das Wahl- r e c h t gesetzt haben, ob bei der Europawahl (14,8 %) oder der Kommunalwahl (12,6 %) für die FDP. Die FDP-Fraktion hat ihre Sitze von 4 auf 6 erhöhen können und mit sachorientierter Politik und den Themenfeldern Bildung, Kultur, Forschung und Wirtschaft die Mitte der Karlsruher Gesellschaft erreicht, um verstärkt mit liberaler Politik Karlsruhe weiter voranzubringen.

Der FDP-Fraktion gehören - in Reihenfolge nach dem Wahlergebnis - an: 1. Rita Fromm, 2. Tom Hoyem, 3. Karl-Heinz Jooß, 4. Thomas Hock, 5. Thomas Kalesse, 6. Heinz Golombeck. Nachrückende 7. Dr. Ulrike Heiden, 8. Thomas Laschuk

Donnerstag, 4. Juni 2009

Wahlkampf-Resümee aus liberaler Sicht



„Mit der Aktion 'Die FDP mit Ihnen im Gespräch' konnten sich die Bürger und Bürgerinnen ein persönliches Bild von den Kandidaten und ihren Aussagen machen. Unser Kandidatenteam und klare Aussagen zur liberalen Kommunalpolitik der nächsten Jahre wurden von den Bürgern und Bürgerinnen zunehmend in den letzten Wochen positiv gewertet. Fragen, wie geht’s weiter mit den Zukunftsprojekten Karlsruhes und wird das Geld dafür reichen, bestimmten viele Gespräche und die Antworten wurden mit den Kandidaten diskutiert. Ohne große Investitionen in die Struktur hätte Karlsruhe keine Zukunft. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben des Gemeinderates, war man sich einig. Ebenso unerlässlich ist ein bildungspolitischer Aufbruch für Kinder und Jugendliche. Mit Unverständnis quittierten daher viele Eltern die Ablehnung des FDP-Antrages für ein kostenfreies, kindgerechtes gemeinsames Mittagessen in Ganztagseinrichtungen durch die anderen Gemeinderatsfraktionen im Rahmen der Haushaltsberatungen“, so die Fraktionsvorsitzende Rita Fromm

Auffällig in diesem Wahlkampf seien auch die vielen Email-Anfragen über die Homepage der Partei und der Gemeinderatsfaktion gewesen. Dies zeige, dass diese Kommunikationsform der FDP, die digitalen Medien stärker einzusetzen, rege genutzt wurde. Erstmalig konnte man sich per DVD und Internetplattform über die Kandidaten der FDP-Liste, das Wahlprogramm, Pressemitteilungen sowie die liberale Parteiengeschichte informieren. „Mit dieser Wahlkampf-Aktivität 'wir kommen zu Ihnen per DVD nach Hause", so die Initiatorin und Kandidatin Dr. Ulrike Heiden, „ist die FDP Vorreiterin eines neuartigen Wahlkampfmediums.“

Besonders vielfältig zeigt sich die Plakataktion der liberalen Kandidaten und spiegelt damit das Motto 'Liberale fördern Vielfalt für die einzigartige Charakterstadt' wider", so der Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes West, Wahlkampfleiter und Kandidat Thomas Laschuk. Die Liberalen betonten in diesem Zusammenhang, dass ein Viertel Ihrer Kandidaten parteilich ungebunden sind, dies zeige, dass es sich bei der FDP-Liste um eine echte "Bürgerliste" handele.

Eingeleitet wird das FDP-Wahlprogramm mit Finanzen und Wirtschaft. Denn die Stadt könne nur Geld ausgeben, das erwirtschaftet und über Steuern eingenommen oder im Finanzausgleich zugewiesen werde. In diesem Zusammenhang stellte die Gemeinderatsfraktion, auf Initiative des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Tom Høyem ihre Pro-und-Kontra-Veranstaltung zur Abfallwirtschaft. „Die FDP kämpft seit Jahren für ein vernünftiges und effizienteres Müllkonzept. Wie das in der Praxis aussehen könnte, wird im kommenden Gemeinderat durch die Fraktion beantragt werden“, so Tom Høyem.

"Karlsruhes Stärken wie, Kultur, Bildung, Forschung, Wirtschaft sind mehr als Begriffe. Sie machen Karlsruhe zum Markenzeichen der Technologie- und KulturRegion. Diese Kompetenzen mit der mittelständischen Wirtschaft zu vernetzen, ist eine unserer Kernaufgaben“, erklärte Stadtrat und Innungsobermeister des Bäckerhandwerks Karl-Heinz Jooß.

Die Lärmproblematik wurde von der Gemeinderatsfraktion aufgegriffen und ein Wettbewerb zur persönlichen Lärmvermeidung ausgeschrieben. Die eingehenden Vorschläge belegten laut der Fraktion, dass mit mehr verantwortungsbewusstem Handeln jeder Einzelne zur Lärmvermeidung beitragen könne. Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung seien unverwechselbare Grundelemente einer liberalen Politik, die sich z.B. durch eine Ablehnung des aktionistischen Verbots der Computer-Spielnacht in einer Pressemitteilung der Fraktion zeige.